Gruppe 1: Dr. Anna Quednau: Drama und Intermedialität
Im Mittelpunkt dieses Seminars wird das Drama stehen, aber wir werden es in intermedialen Kontexten betrachten. Inwieweit ist schon der Dramentext selbst intermedial? Wie kann man das Verhältnis von Text und Inszenierung betrachten? Wie nutzen Inszenierungen Medien? Was heißt es, eine Inszenierung aufzuzeichnen oder ein Drama zu verfilmen? Inwieweit können andere Adaptionen als intermedial verstanden werden (im Comic etc.)?
Diese Überlegungen sollen an verschiedenen Beispielen illustriert und weiter ausgeführt werden. Dazu werden wir die unterschiedlichen medialen Formate Schritt für Schritt erarbeiten, analysieren und medientheoretisch kontextualisieren.
Teil des Seminars wird auch der Besuch mindestens einer Inszenierung in einem der umliegenden Theater sein (der Termin und die genaueren Modalitäten werden in der ersten Sitzung besprochen, eventuell wird es auch die Möglichkeit geben, mit den Theaterschaffenden zu sprechen) sowie die die Poet-in-Residence-Veranstaltung.
Die Textauswahl ist von den kommenden Spielzeitprogrammen und -terminen abhängig und wird Ihnen zu Beginn des Seminars mitgeteilt.
Bitte bringen Sie zur ersten Sitzung am 14.10. 8 Euro für die Kosten des Theaterbesuchs mit.
Gruppe 2: Dr. Liane Schüller: Fantastik in Literatur und Film
„Das Fantastische ist die Unschlüssigkeit, die ein Mensch empfindet, der nur die natürlichen Gesetze kennt und sich einem Ereignis gegenüber sieht, das den Anschein des Übernatürlichen hat“, schreibt der französische Strukturalist Tzvetan Todorov. Ausgehend von dieser minimalistischen Bestimmung des Fantastischen beschäftigen wir uns im Seminar anhand ausgewählter literarischer Texte und Filme mit Schnittstellen des Fantastischen zum Märchenhaften, Unheimlichen und Wunderbaren. Hierzu untersuchen wir Motive, Erzählstrukturen und Figuren und diskutieren über verschiedene Deutungs- und Beschreibungsansätze der Forschung.
Als Einstieg werden wir uns mit E.T.A. Hoffmanns Erzählung Der Sandmann beschäftigen, die vorab gelesen werden sollte: https://www.projekt-gutenberg.org/etahoff/sandmann/sandman1.html
Als Abschluss des Seminars findet am 24.01.2026 ein gemeinsam mit Studierenden aus Seminaren von Simone Loleit (Mediävistik) und Peter Ellenbruch (Filmwissenschaft) durchgeführter Workshop statt. In diesem Workshop sollen Perspektiven aus neuerer und älterer Literaturwissenschaft sowie der Filmwissenschaft zusammengeführt werden. Am Beispiel des Films THE RED SHOES (1948, Michael Powell/Emeric Pressburger) werden Aspekte des ‚Wunderbaren‘, ‚Fantastischen‘ und ‚Märchenhaften‘ diskutiert, intertextuelle bzw. intermediale und motivliche Bezüge sowie filmische Darstellungsmittel untersucht und dabei an die vorangehenden Seminardiskussionen angeknüpft. Genauere Informationen hierzu sowie zum Seminarplan und zu den Bedingungen für den Erwerb der Studienleistung werden in der 1. Sitzung bekannt gegeben.
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