Gruppe 1: Dr. Elke Reinhardt-Becker: Interkultureller Literaturunterricht: Schwerpunkt Japan
Seit vielen Jahren hat man das Gefühl, Japan ist omnipräsent auf den Bestsellerlisten mit Autor*innen wie Haruki Murakami, Yoko Ogawa und Hiromi Kawakami, in der Jugendkultur mit Mangas, Animes und Cosplay. Auch aus der deutschsprachigen und europäischen Literatur sind Japan als Motiv sowie Handlungsort und Japaner*innen als Protagonist*innen nicht wegzudenken.
Im Seminar wollen wir uns einerseits diesem Phänomen thematisch annähern, indem wir Texte zum Themenkreis Gesellschaft und Identität, Fantum, Schule, Außenseiter, Arbeitswelt und Familie lesen, analysieren und sie daraufhin befragen, inwiefern sie als Lektüren für den Deutschunterricht geeignet wären und wie sie didaktisch aufbereitet werden können. Andererseits werden wir uns durch die Beschäftigung mit der Theorie der interkulturellen Literaturwissenschaft und -didaktik einen reflektierten Zugang zu den Lektüren und den Planungen erarbeiten.
Seminarliteratur:
- Milena Michiko Flasar: Ich nannte ihn Krawatte (2012)
- Rin Usami: Idol in Flammen (2023)
- Yuko Kuhn: Onigiri (2025)
Die theoretischen Texte werden in Form von PDFs zu Beginn des Semesters zur Verfügung gestellt.
Gruppe 3: Prof. Dr. Magdalena Kißling: Dramen- und Theaterdidaktik
Vorbereitungssitzung: 23.10.2025, 16-18 Uhr; Blocktermine: 15.11.2025, 06.12.2025, 10.01.2026, je 10-18 Uhr
In dem Seminar lernen Sie verschiedene dramen- und theaterdidaktische Ansätze von analytischen bis spielorientierten Verfahren kennen, die in Form von Simulationen erprobt und mit Blick auf unterrichtliche Umsetzungsmöglichkeiten und -herausforderungen reflektiert werden. Eine grundsätzliche Bereitschaft, szenische Übungen vorzubereiten und durchzuführen wird erwartet. Teil des Seminars sind ein Theatergang und/oder das Screening von Theateraufführungen. Voraussetzung ist neben der Auseinandersetzung mit Grundlagentexten das genaue Lesen ausgewählter (Dramen)Texte.
Vorbereitend zu lesen sind: Georg Büchner: Woyzeck & Necati Öziri: Das Vatermahl
Gruppe 4: Prof. Dr. Magdalena Kißling: Literaturunterricht im Kontext von Demokratiebildung (ink. Inklusion)
Das Seminar dient der fachlichen Vorbereitung auf das Praxissemester. Vertieft werden literatur- und mediendidaktische Ansätze und Unterrichtsmodelle, die in ihren Grundannahmen diskutiert und hinsichtlich ihrer unterrichtlichen Umsetzung erprobt und reflektiert werden. Die Auswahl folgt drei aktuellen Herausforderungen des Literaturunterrichts, die unter der Leitfrage stehen, welche Funktion und Verantwortung dem Literaturunterricht hinsichtlich Demokratiebildung als Querschnittsaufgabe aller Fächer in Zeiten zunehmender Demokratiefeindlichkeit und antipluralistischer Gesellschaftsdynamiken zukommt. Eine erste Herausforderung bezieht sich auf die Frage, wie sich Unterricht modellieren lässt, der literarische Anschlussgespräche sprachsensibel gestaltet. Ausgangspunkt ist hier die Debatte um rassistische Sprache in Literatur. Zweitens wird ausgelotet, wie literarische Texte in inklusiven Kontexten eingesetzt und unterrichtlich besprochen werden können. Sie lernen in diesem Zusammenhang Literatur in einfacher Sprache kennen. Ein dritter Schwerpunkt wendet sich Überlegungen zu, wie Texte multimodal für den Unterricht aufbereitet werden können. Hier wird ein Unterrichtsmodell erprobt, das Text und Film eng miteinander verschränkt, um Literaturunterricht individuell zu differenzieren. Schließlich diskutiert das Seminar Relationierungen von domänenspezifischen Kompetenzen und Demokratiebildung anhand von TV-Spots. In den Fokus rückt die Frage, inwiefern der Literaturunterricht mit seinen (film-)analytischen Instrumenten zur Differenzierungs- und Decodierungsfähigkeit beitragen und „kalkulierte Realitätsillusionen“ seitens politischer Parteien in der Mediendemokratie dechiffrieren kann.
Vorbereitend zu lesen sind: Wolfgang Koeppen: Tauben im Gras. Suhrkamp Verlag; Wolfgang Herrndorf: Tschick. 10. Aufl. Reinbek: Rowohlt
Gruppe 5: Dr. Liane Schüller: Deutschunterricht und Inklusion: literatur- und mediendidaktische Perspektiven (inkl. Inklusion)
Inklusion ist ein aktuelles und zentrales Entwicklungsziel in der Lehramtsausbildung. Im Seminar beschäftigen wir uns mit der Frage, wie inklusiver Unterricht gestaltet werden kann, der unter den aktuellen bildungspolitischen Vorgaben Aspekte von Heterogenität mitdenkt und auch digitale Medien pädagogisch und fachdidaktisch sinnvoll implementiert, um Schülerinnen und Schüler mit und ohne Beeinträchtigungen zu unterstützen. Auf der Grundlage der Auseinandersetzung mit ausgewählten Beeinträchtigungen, die Auswirkungen auf Sprache und Sprechen im Unterricht haben, werden in kooperativen Lernsettings Unterrichtsideen reflektiert.
Die Veranstaltung findet im Blended-Learning-Format statt. Hinweise hierzu erhalten Sie in der ersten Seminarsitzung.
|