Kommentar |
Dieses Seminar widmet sich den vielschichtigen Beziehungen zwischen sprachlichen/semiotischen Praktiken, physischer Symbolik, räumlicher Sichtbarkeit und sozialem Wandel. Der Fokus liegt auf zeitgenössischen Transformationsprozessen in Konflikt- oder Spannungsgebieten. Dazu gehört die Analyse visueller und semiotischer Elemente bei Prozessen der Migration, der digitalen Transformation, der Körpermodifikation (z.B.Tattoos), der Repräsentation de- und postindustrieller Prozesse in urbanen Sprachlandschaften sowie der Kommodifizierung und „Bijouifizierung“ von Symbolen der Kohle- und Schwerindustrie. Dabei greifen wir auf theoretische Ansätze der Soziolinguistik, der Semiotik, den Gender Studies und der Linguistic Landscape- Forschung zurück. Das Seminar verbindet Theoriearbeit mit praktischer Datenerhebung und -analyse: Die Studierenden werden sprachliche/semiotische Praktiken (mündlich, schriftlich, digital) in spezifischen Linguistic Landscapes (Speisekarten, Graffitis, Sticker etc.) analysieren, sich ausgewählten Linguistic Landscapes widmen oder Formen der Körpermodifikation dokumentieren und untersuchen. Ziel ist es zu reflektieren, wie gesellschaftliche, institutionelle und individuelle Transformationsprozesse in sprachlichen und anderen semiotischen Praktiken zum Ausdruck kommen und (de-)konstruiert werden, sei es im öffentlichen urbanen Raum oder auf der Haut. |