Kommentar |
Als in Paris im 19. Jahrhundert neue Boulevards gebaut und das moderne Verkehrswesen eingeführt wurden, oder in Algier die koloniale Verwaltung die Stadt durch Plätze und Verwaltungsbauten neu ordnete, veränderte sich mehr als nur das Stadtbild. Städte wurden zu Verdichtungsräumen technischer Innovation, wirtschaftlicher Organisation, kultureller Selbstinszenierung und politischer Steuerung.
Die Vorlesung bietet einen Überblick über die Geschichte von Stadt und Urbanisierung vom 18. bis ins 21. Jahrhundert. Im Mittelpunkt stehen dabei Entwicklungen wie Industrialisierung, Verkehrsausbau, Energie- und Wasserversorgung, Planung und Ordnung, aber auch städtische Wissensproduktion und Repräsentation. Behandelt werden sowohl europäische als auch außereuropäische Beispiele – etwa Berlin, Manchester, Chicago, Algier, Shanghai oder Lagos –, um unterschiedliche Wege urbaner Transformation sichtbar zu machen. Dabei ist auch das Ziel, städtische Entwicklungen nicht nur als nationale, sondern als verflochtene Prozesse zu begreifen – und Stadtgeschichte als Zugang zur Geschichte moderner Gesellschaften kennenzulernen. |
Literatur |
Friedrich Lenger: Metropolen der Moderne. Eine europäische Stadtgeschichte seit 1850. München 2016.
Michael Goebel: Anti-Imperial Metropolis: Interwar Paris and the Seeds of Third World Nationalism, New York and Cambridge 2016.
Harold Platt: Shock Cities: The Environmental Transformation and Reform of Manchester and Chicago. Chicago 2005.
https://globalurbanhistory.org/ |