| Bemerkung |
Dieses Vertiefungsseminar ist als intensives Lektüreseminar konzipiert. Unter dem Leitthema „Der Wert des Marktes“ beschäftigen wir uns mit wichtigen Grundlagentexten der westlichen Politischen Ökonomie und der ökonomisch-philosophischen Diskussion um Marktwirtschaft und Kapitalismus seit dem 18. Jahrhundert.
Ziel ist es, unterschiedliche Perspektiven auf die normative Diskussion um den Markt und die kapitalistische Wirtschaftsordnung kennen zu lernen. Im Zentrum stehen unter anderem
- Rechtfertigungen des Marktes und die Diskussion um seine Vorteile,
- Kritik am Markt und die Diskussion um Alternativen und
- die Diskussion um Kernkonzepte wie Arbeitsteilung, Handel, Knappheit, Freiheit, Wert oder Ausbeutung.
Lernziele sind es (1) ein Verständnis für den Pluralismus in der Geschichte des (westlichen) ökonomischen Denkens zu entwickeln; (2) zu verstehen, dass der Markt und das ökonomische Denken über den Markt immer auch eine explizite oder implizite moralphilosophische Dimension hatte und kaum losgelöst davon diskutiert werden kann; (3) die Ambivalenz und überraschende Aspekte einzelner Denker:innen würdigen zu können; (4) Bezüge zwischen den Debatten verschiedener Phasen der ökonomischen Entwicklung herstellen zu können; (5) das genaue und kritische Lesen und Verarbeiten von Originaltexten einzuüben.
Wir lesen Originaltexte von Adam Smith, John Stuart Mill, Karl Marx, Émile Durkheim, Rosa Luxemburg, Karl Polanyi, Friedrich A. von Hayek, Michal Kalecki, Albert O. Hirschman, Joan Robinson, Gary S. Becker, G. A. Cohen und David Graeber.
Die Mehrzahl der wöchentlichen Pflichttexte sind dem Reader „Der Wert des Marktes“ (Hg. Lisa Herzog und Axel Honneth) entnommen. Eine (ggf. antiquarische) Anschaffung ist daher eine Überlegung wert. Die Bibliothek hält aber auch mehrere Exemplare vor. |