Gruppe 1: Frühe Neuzeit
Wenzel: Proseminar: Reisen in der Frühen Neuzeit
2-Fach-Bachelor BA Lehramt HRSGe BA Lehramt HRSGe mit sonderpäd. Förderung BA Lehramt GyGe
Die Fähigkeit und Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Quellen und Forschungsliteratur wird vorausgesetzt.
Die Zeit zwischen 1500 und 1800 war eine Epoche des Aufbruchs und der Bewegung, in der Reisen innerhalb Europas und in ferne Weltregionen zu einem zentralen Element gesellschaftlicher, kultureller und politischer Entwicklungen wurden. Das Proseminar widmet sich den unterschiedlichen Formen, Motiven und Bedingungen des Reisens in dieser Zeit. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie sich Reisepraktiken, technische Innovationen und infrastrukturelle Voraussetzungen entwickelten und welche Auswirkungen diese Veränderungen auf Mobilität und Austausch hatten. Behandelt werden verschiedene Arten des Reisens, darunter Handelsreisen, Entdeckungsfahrten, Bildungsreisen, Pilgerfahrten und diplomatische Missionen. Einen besonderen Schwerpunkt bilden die überlieferten Reiseberichte, die intensive Einblicke in Wahrnehmungen, Erfahrungen und Deutungen der Reisenden erlauben. Analysiert wird, wie diese Berichte das Fremde beschreiben, Wissen über andere Regionen vermitteln und Vorstellungen von Europa, Welt und Identität prägten. Ziel des Seminars ist es, das Reisen als zentrales kulturelles und soziales Phänomen der Frühen Neuzeit zu erschließen und seine Bedeutung für den Wandel Europas sowie für die Beziehungen zur außereuropäischen Welt herauszuarbeiten.
Literatur:
Holger Thomas Gräf / Ralf Pröve, Wege ins Ungewisse. Eine Kulturgeschichte des Reisens 1500–1800, Frankfurt am Main 2015
Gruppe 2: Fühe Neuzeit
Meurer: Proseminar: Parlamentarismus und Commercial Society. Großbritannien im 18. Jahrhundert
2-Fach-Bachelor BA Lehramt HRSGe BA Lehramt HRSGe mit sonderpäd. Förderung BA Lehramt GyGe
Im 18. Jahrhundert wurde Großbritannien zum Gegenmodell zur kontinentalen „absolutistischen“ Monarchie. In der Balance zwischen starkem Parlament, in dem sich politische Parteien zu formieren begannen, und der eingeschränkten Zentralgewalt der Krone, die zunehmend auf einer ausgeprägten Ministerialverwaltung fußte, entstanden die Grundlagen für die moderne, konstitutionelle Monarchie. Auch gesellschaftlich galt Großbritannien als freiheitlich: mit Geld ließ sich hier manche Standesschranke überwinden. Hochadel, Gentry und Bürgertum investierten in Staatsanleihen und Aktien oder beteiligten sich am Fernhandel und kolonialen Projekten im rapide wachsenden Britischen Empire. In Zeitungen, Pamphleten und politischen Clubs manifestierte sich zudem eine zunehmend selbstbewusste politische Öffentlichkeit, die neue Formen der politischen Beteiligung und Meinungsbildung schuf.
Das Proseminar soll zentrale Themen der britischen Wirtschafts-, Politik- und Kulturgeschichte des 18. Jahrhunderts erarbeiten. Es dient damit gleichzeitig als Einführung in die Geschichte der Frühe Neuzeit. Die Teilnahme am Seminar setzt die Bereitschaft zur Lektüre von Quellen und Forschungsliteratur in englischer Sprache voraus. |