Wenn KI meine Arbeit macht, muss ich weniger arbeiten; und habe mehr Zeit für anderes. Wenn KI meine Arbeit macht, verliere ich meinen Arbeitsplatz.
Das Seminar lädt zu einem Blick in die (nähere) Zukunft ein. Wir fragen die sozialwissenschaftliche Forschung – mit und ohne KI – wie sich Arbeit verändern wird. Welche Arbeit wird KI machen, welche nicht? Dieser Teil des Seminars ist (ergebnis)offen.
Zur Diskussion des Zusammenhang „KI und Arbeit“ setzten wir soziologisches Wissen ein:
(1) In der Moderne ist klar, dass der Mensch nach einem sinnvollen Leben strebt – auch gerade nach sinnvoller Arbeit.
(2) Gesellschaftliche Strukturen sind von Macht bestimmt.
(3) Marktgesellschaften sind so organsiert, dass (fast) jede/r Einzelne sich über den Arbeitsmarkt in die Gesellschaft integrieren muss.
(4) Der Arbeitsmarkt integriert nicht alle – zumindest nicht zu Bedingungen, die ein sinnvolles Leben möglich machen.
Die Marktgesellschaft steht schon ohne KI vor einem Problem der Gerechtigkeit: Viele werden nicht oder nur prekär integriert. Welche Rolle kann KI für diese Problematik spielen? (Wie) wird sich das Machtgefüge zwischen Kapitel und Arbeit sowie zwischen verschiedenen Gruppen am Arbeitsmarkt verschieben?
Dazu ein erster Gedanke: Die/der Friseur*in wird wohl nicht so schnell durch KI ersetzt, die/der Uni-dozent*in schon? |