In den Finanzmärkten fließen tagtäglich enorme Kapitalströme – teilweise in Form von Produkten, die der breiteren Öffentlichkeit bekannt sind (etwa in Aktien), aber ebenso auch in hochkomplexer und nur schwer nachvollziehbarer Weise mit kaum überschaubaren Auswirkungen auf die globalen Märkte. Diese Auswirkungen können mitunter fatal sein, wie beispielsweise die maßgeblich durch die globale Finanzkrise von 2007/2008 ausgelöste und in der Folge weltweit dramatisch ansteigende Arbeitslosigkeit gezeigt hat. Auch außerhalb von vieldiskutierten Finanzkrisen muss die zunehmend engere Verzahnung von Finanzmärkten und der Produktion von ‚realen‘ Gütern sowie Dienstleistungen für die Arbeitswelt diskutiert werden, denn: Immer mehr dringt die Finanzwirtschaft in die Realwirtschaft ein – in Betriebe und Unternehmen, in denen Erwerbsarbeit und mit ihr der Arbeitsprozess immer mehr (auch) an Finanzmarktlogiken (z. B. am Shareholder Value) ausgerichtet wird.
Im Seminar werden die Auswirkungen der Bedeutungszunahme der Finanzwirtschaft für die Ausübung, Organisation und Regulierung von Erwerbsarbeit thematisiert. Dabei werden arbeits-, organisations- und wirtschaftssoziologische Debatten und Perspektiven vertiefend behandelt. Ziel wird die kritische Diskussion der finanzwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und ihrer Konsequenzen für die Arbeitswelt der letzten 20 Jahre sein.
Grundlage der Sitzungen sind Basistexte, die vorbereitend zu lesen sind und die für die Diskussion im Seminar vorausgesetzt werden.
Einzelheiten werden in der ersten Seminarstunde bekanntgegeben. |