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Das Seminar im Wintersemester 2025/26 ist der erste Teil des PPE-Aufbaumoduls "Interdisziplinäre Perspektiven", das im Sommersemester 2026 fortgesetzt wird. Es wird gemeinsam von Prof. Till van Treeck und Prof. Conrad Ziller unterrichtet.
Inhalt
Demokratie und soziale Ungleichheit stehen in einem komplexen Spannungsverhältnis zueinander. Während demokratische Systeme dem Ideal politischer Gleichheit verpflichtet sind, prägen soziale Ungleichheiten faktisch die politischen Partizipationschancen und Einflussmöglichkeiten der Bürgerinnen und Bürger. Das Seminar untersucht diese Wechselwirkungen aus interdisziplinärer Perspektive und verbindet philosophische, politikwissenschaftliche und ökonomische Ansätze.
Zunächst erarbeiten wir uns die theoretischen und konzeptionellen Grundlagen: Wie lassen sich Ungleichheit und Demokratie konzeptuell fassen und empirisch messen? Welche klassischen und modernen Theorien helfen uns, das Verhältnis zwischen ökonomischer Ungleichheit, politischer Teilhabe und sozialem Status zu verstehen? Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei sowohl strukturellen als auch akteurszentrierten Erklärungsansätzen. Anschließend widmen wir uns konkreten Problemfeldern, wie politische Wahl- und individuelle Zeitverwendungsentscheidungen (z.B. Arbeit, Freizeit, Ehrenamt), der Überlagerung von Ungleichheitsdimensionen und der Rolle räumlicher Faktoren. Dabei werden auch mögliche Reformansätze und wirtschaftspolitische Instrumente zur Reduzierung von Ungleichheit diskutiert.
Lernziele
Nach erfolgreichem Abschluss des Seminars können die Studierenden:
- Konzeptionelle Grundlagen von Ungleichheit und Demokratie erläutern und kritisch reflektieren
- Messverfahren für soziale Ungleichheit und demokratische Qualität anwenden und bewerten
- Theoretische Ansätze aus Philosophie, Politikwissenschaft und Ökonomie zur Erklärung des Verhältnisses von Ungleichheit und Demokratie vergleichen
- Empirische Befunde zu politischer Partizipation, Wahlverhalten, Interessenvertretung und individueller Zeitverwendung interpretieren
- Fallstudien zu räumlichen und sozialen Aspekten von Ungleichheit analysieren
- Policy-Optionen zur Verringerung politischer Ungleichheit diskutieren und bewerten
- Interdisziplinäre Argumentationen entwickeln und in wissenschaftlichen Diskussionen vertreten
Anforderungen
- Regelmäßige und aktive Teilnahme
- Gruppenarbeiten und kurze schriftliche Ausarbeitungen
- Hausarbeit in Teil 2
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