Was heißt wissenschaftliches Arbeiten? Wie finde ich Literatur? Wie lese ich Texte und halte Gelesenes fest? Wie präsentiere ich ein Referat und wie schreibe ich eine Hausarbeit? Die Studierenden lernen in der Lehrveranstaltung grundlegende Ziele und Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens kennen. Das Seminar behandelt folgende zentrale Aspekte: 1. Wissenschaftliches Arbeiten und Denken 2. Recherchieren von Literatur und Daten 3. Texte lesen und verarbeiten 4. Mündliche Präsentationen und Diskussion 5. Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten (Formulierung von Problem- und Fragestellungen, Gliederung, Formalia) Die Dozenten und Dozentinnen bieten unterschiedliche inhaltliche Schwerpunkte an, damit Sie die Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens an Themen erproben können, die Sie interessant finden. Außerdem haben Sie in diesem Seminar die Gelegenheit, sich in der neuen Lebensphase „Studium“ zu orientieren und erste Ideen über Ihren beruflichen Werdegang zu entwickeln. _____________________________________________________________________________________________ Kurzbeschreibung der einzelnen Gruppen: Die Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens, die Sie in dieser Übung erlernen sollen, haben sich bewährt, um neue Erkenntnisse zu gewinnen und um deren Stellenwert im Austausch mit anderen zu diskutieren. Sie sollen daher in direktem Zusammenhang mit inhaltlichen Schwerpunktthemen erlernt werden. So stehen in dem Seminar von Von Thenen (Gruppe 1) die "Klassiker der empirischen Sozialforschung" als inhaltliche Ausrichtung im Zentrum. Sie dienen als exemplarische Grundlage, um die Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens zu erlernen. Die Lektüre für das Seminar umfasst sowohl deutsch- als auch englischsprachige Texte. Behandelt werden unter anderem die Studien "Die Arbeitslosen von Marienthal", Auszüge aus "The polish Peasant in Europe and America", "Die feinen Unterschiede" und "Streetcorner Society". In der Übung von Neuffer (Gruppe 2) werden die Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens anhand aktueller arbeitsmarktsoziologischer Inhalte erlernt und angewandt. Dabei soll es darum gehen, welche Gruppen am Arbeitsmarkt auftreten und unter welchen Bedingungen gearbeitet wird: Welche Rolle spielt Erwerbsarbeit für Frauen heute? Was verdienen junge Berufseinsteiger und worin unterscheidet sich die Arbeitssituation von Leiharbeitnehmern und Minijobbern gegenüber der Stammbelegschaft? Diese und andere aktuelle Fragen zu den Entwicklungen von Arbeit und Arbeitsmarkt sollen im Seminar wissenschaftlich aufbereitet und diskutiert werden. In der Übung von Wolfswinkler (Gruppe 3) werden exemplarisch organisationssoziologische Fragestellungen behandelt, um wissenschaftliche Arbeitstechniken an einem konkreten Beispiel zu erlernen: Der Mensch in der Organisation; die Bedeutung der Organisation in der Gesellschaft; das „Lernen“ von Organisationen und ihre Kommunikation über kulturelle Grenzen hinweg. In dem Kurs von Gramlich und Eggs (Gruppe 4) sollen die Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens anhand der Bearbeitung von empirischen Studien der Sozialforschung aus verschiedenen Epochen erlernt werden. Dabei wird ein Bogen von aktuellen Studien wie dem "Panel für Arbeitsmarkt und Soziale Ungleichheit" bis hin zu klassichen Texten wie "Why is there no socialism in the United States" gespannt. In der Übung von Weiß und Softic (Gruppe 5) werden Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens am Beispiel von Texten zu grenzüberschreitenden Arbeitsmärkten erlernt. Wenn Sie sich also für Migration und Arbeit im Zeitalter der Globalisierung interessieren, sollten Sie sich für diesen Termin entscheiden. Bäcker und Koch (Gruppe 6) betrachten im inhaltlichen Teil ihrer Einführungsveranstaltung den Themenkomplex „Sozialstaat und soziale Sicherung“ aus soziologischer Perspektive. Neben einer inhaltlichen Klärung zentraler Begriffe (z.B. Wohlfahrtsstaat, Sozialstaat, Sozialpolitik) werden die Funktionsprinzipien sozialer Sicherung behandelt und die Stärken und Schwächen ausgewählter Sicherungssysteme (z.B. bei Arbeitslosigkeit, Krankheit und im Alter) diskutiert. In der Übung von Kümmerling und Plotzke (Gruppe 7) werden die wissenschaftlichen Arbeitstechniken beispielhaft anhand von Fragestellungen aus dem Bereich Arbeitszeit und Flexibilität erprobt. In der Übung von Schmitz (Gruppe 8) werden die Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens inhaltlich am Beispiel "Demografischer Wandel" erprobt. Neben einer Begriffsklärung und Bestandsaufnahme (Demografischer Wandel - Was ist das?), sollen auch mögliche Aus- und Rückwirkungen auf integrative Teilbereiche der Gesellschaft und das System der sozialen Sicherung besprochen werden. Insgesamt soll es darum gehen, Klarheit über den oft als bedrohlich skizzierten "demografischen Umbruch" zu gewinnen und eine fundierte Basis zu schaffen, auf der eigene Einschätzungen möglich werden. Um wissenschaftliche Arbeitstechniken an einem konkreten Beispiel zu erlernen werden in der Übung von Schönborn (Gruppe 9) exemplarisch sozialstrukturelle Fragestellungen behandelt: Struktur und Entwicklung der Bevölkerung, Wandel von Familien- und Haushaltsformen, Bildung und materielle Lebensbedingungen. In der Übung von Apitzsch (Gruppe 10) werden die Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens anhand von klassischen und neueren Texten zu arbeits- und arbeitsmarktsoziologischen Fragestellungen praktisch umgesetzt und geübt. In der Übung von Seitz (Gruppe 11) soll es inhaltlich um kommunikationstheoretische Fragestellungen gehen. An ihnen werden exemplarisch die wissenschaftlichen Arbeitsmethoden erprobt, um Fragen wie " Was bedeutet Kommunikation" oder "Wie wirken sich Diskurse auf kulturelle Wandlungsprozesse innerhalb demokratischer Gesellschaften aus" zu beantworten.
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