Kommentar: |
Ein wesentlicher Faktor, der die Romanisierung und damit die Herrschaft Roms in den Provinzen förderte, war die Urbanisierung. Die Zugehörigkeit zu einer Gemeinde bedeutete für die Einwohner zunächst die Verleihung eines personenrechtlichen Status. Doch der Rechtsstatus allein sagte noch nichts aus über den urbanen Charakter eines Gemeinwesens. Was gehörte zur unverzichtbaren Ausstattung eines als "städtisch" einzustufenden Lebensstils, der auch außerhalb der großen antiken Metropolen, in den Provinzstädten oder auf dem Land gepflegt werden konnte? Sowohl literarische Quellen, die sich über das als "urban" einzustufende Leben äußern, als auch die "materielle" Kultur urbanen Lebens werden im Seminar erörtert. Anschauliches Material für das Leben in Niedergermanien bieten Städte wie Köln oder Xanten. Hinzugezogen werden auch Ergebnisse aus der Urbanismusforschung zu Fragen nach der Infrastruktur und architektonischen Ausstattung. |
Literatur: |
Literatur F. Kolb, Die Stadt im Altertum, München 1984. Th. Fischer, Die römischen Provinzen. Eine Einführung in ihre Archäologie, Darmstadt 2001. Th. Grünewald/S. Seibel (Hrsgg.), Germania inferior. Besiedlung, Gesellschaft und Wirtschaft an der Grenze der römisch-germanischen Welt. In Verbindung mit Hans J. Schalles, Berlin 2001. H. Falk, Wege zur Stadt. Entwicklung und Formen urbanen Lebens in der alten Welt. (Vergleichende Studien zu Antike und Orient, Bd. 2), Bremen 2005. M. Müller/H.-J. Schalles/N. Zieling (Hrsg.), Colonia Ulpia Traia. Xanten und sein Umland in römischer Zeit, Xantener Berichte, Sonderband, Geschichte der Stadt Xanten Band 1, Mainz 2008. |