Inhalt/Ablauf/Ziel der Veranstaltung:
Das soziale Risiken wie Armut und soziale Ausgrenzung auch in einem reichen Land wie der Bundesrepublik Deutschland keine Randphänomene darstellen, ist spätestens seit Einführung der Armuts- und Reichtumsberichterstattung im Jahre 2000 weitgehend unstrittig. Dabei ist die Bandbreite sozialer Risiken und Probleme groß. Neben Armut und sozialer Ausgrenzung sind in diesem Zusammenhang auch Arbeitslosigkeit, Krankheit, Pflegebedürftigkeit, eine mangelnde soziale Vernetzung (Anomie?) und Alter als weitere Beispiele zu nennen. Neben den angesprochenen sozialen Problemlagen, die sicherlich den Kern des Seminars bilden, lassen sich in gleicher Weise aber auch privilegierte Lebenslagen identifizieren. Neben materiellem Reichtum sollen in diesem Kontext auch zentrale Aspekte und Ergebnisse der Elitenforschung dargestellt und diskutiert werden.
Zielsetzung des Seminars ist es, zusammen mit den Teilnehmern die Lebens- und Einkommenslagen einzelner Personengruppen zu analysieren und ggf. notwendige sozialstaatliche Interventionen zu diskutieren. In einem vorgelagerten Schritt werden wir uns allerdings zunächst detailliert mit verschiedenen Konzepten zur Beschreibung und zur Analyse sozialer Ungleichheit auseinandersetzen (soziale Klassen, soziale Schichten, soziale Lagen, Lebensstile). Diese theoretischen Vorarbeiten sind notwendig um im Anschluss daran die Idee und Konzeption des Lebenslagenansatzes vollständig nachvollziehen und im Gefüge der sozialen Ungleichheitsforschung einordnen zu können.
Vorgesehen sind folgende Themenblöcke:
Themenblock I: Zentrale Theorien sozialer Ungleichheit
Themenblock II: Der Lebenslagenansatz/Vorbereitung und Durchführung der Projektarbeiten
Themenblock III: Ungleiche Lebenslagen in der Wohlfahrtsgesellschaft: Beispiele |