Das Seminar richtet sich an Studierende, die sich für das Thema der Inklusion interessieren und bereit sind, eine Schule, die inklusive Elemente in die Schulentwicklung und/oder den Unterricht eingebracht hat, zu suchen. Wenn Sie selbst keine solche Schule finden, wird das Praktikumsbüro Sie dabei unterstützen.
Die Ratifizierung der Behindertenrechtskonvention durch die Bundesrepublik Deutschland 2009 bahnte eine inklusive Umwandlung des Schulsystems an, die seither in der Umsetzung begriffen ist. Die Forderung nach einer inklusiven Schule wurde in die Schulgesetzgebungen der Bundesländer aufgenommen, so dass zukünftig der Ort der Beschulung von Kindern und Jugendlichen mit sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf die Regelschule sein wird, wenn in Nordrhein-Westfalen auch die Wahlfreiheit der Eltern (zwischen Förderschule und Regelschule) bestehen bleibt. Damit wandelt sich das Berufsbild aller Lehrerinnen und Lehrer grundlegend. Vor dem Hintergrund dieser aktuellen Entwicklungen ist es Ziel des Seminars, die Studierenden anhand einer Auseinandersetzung mit den Themen Inklusion und Barrierefreiheit in schulischen Zusammenhängen und durch das Einüben von teilnehmendem Beobachten in Lehr- und Lernsituationen auf das Orientierungspraktikum vorzubereiten. Im Rahmen des Seminars werden die folgenden Fragen bearbeitet: Was ist mit dem Begriff „Inklusion“ gemeint? Was ist Behinderung? Was ist Barrierefreiheit? Aufbauend auf dieser theoretischen Auseinandersetzung setzen wir uns mit inklusiver Didaktik auseinander. Der zweite Schwerpunkt des Seminars ist das Einüben forschenden Lernens. Die Studierenden werden in die qualitative Forschungsmethode der Teilnehmenden Beobachtung eingeführt und anhand von Ausschnitten aus Dokumentarfilmen dafür sensibilisiert, was inklusive Lehr- und Lernprozesse sein könnten. Im anschließenden Seminar C4 im Sommersemester werden die Unterrichtsbeobachtungen interpretiert. Basierend auf dieser Auseinandersetzung entwickeln die Studierenden ein eigenes inklusives Projekt für das Orientierungspraktikum. Das Seminar ist Teil des Projekts „Inklusive Lehrer¬_innenbildung – Inklusion und Barrierefreiheit im Modul Praxisorientierung“, das von der Qualitätsverbesserungskommission der Fakultät für Bildungswissenschaften unterstützt und von Sarah Zimmermann durchgeführt wird. Dieses Projekt entwickelt das C3-Seminar besonders auf zwei Ebenen weiter: 1. Das Seminar wird barrierefrei gestaltet, damit Studierende mit Behinderungen die Möglichkeit haben, ohne Probleme teilnehmen zu können. 2. Im Seminar wird anhand von barrierefreien Materialien die professionelle Haltung als Lehrperson reflektiert und darüber hinaus werden Anregungen gegeben, wie Lehr- und Lernprozesse von Kindern und Jugendlichen inklusiv und barrierefrei gestaltet werden können. Aus diesem Grund wird das Seminar, das von mir durchgeführt wird, auch von Sarah Zimmermann begleitet und von ihr bezogen auf die Barrierefreiheit vor- und nachbereitet. Dabei wird eine Kooperation mit der „Beratungsstelle zur Inklusion bei Behinderung und chronischer Erkrankung der Universität Duisburg-Essen“ initiiert. Das gesamte Projekt wird evaluiert und am Schluss eine Handreichung erstellt, um auch zukünftige Seminare in diesem Modul bezogen auf die Bereiche Inklusion und Barrierefreiheit weiterentwickeln zu können.
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