Kommentar: |
Die Forschungen zu Paarbildungsprozessen, zur Ausgestaltung und auch Wiederauflösung von Paarbeziehungen haben in den letzten Jahrzehnten erheblich zugenommen. Das gestiegene wissenschaftliche Interesse ging mit gesellschaftlichen Veränderungen einher, die unter den Stichworten Pluralisierung von Lebensformen und Lebensverläufen diskutiert werden. Die empirischen Daten zeigen, dass sich die Verteilungen von Lebensformen seit den 1970er Jahren stark verändert haben. Es haben sich zum einen auf Kosten der Eheschließung die quantitativen Anteile von Lebensformen verschoben (einige neue wie die eingetragene Lebensgemeinschaft sind hinzugekommen), zum anderen sind Partnerschaftsverläufe in sich durch mehrere Partnerschaftsepisoden (durch Trennungen und das Eingehen neuer Partnerschaften) komplexer geworden. Gegenstand des Lehrforschungsprojektes sind die vielfältigen Dynamiken und Ausgestaltungsprozesse in Paarbeziehungen innerhalb der gegenwärtigen Gesellschaft. Im Fokus sollen beispielsweise Analysen zum Partnerfindungsprozess, zu Institutionalisierungsprozessen, zur geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung, zu Kommunikations- und Aushandlungsprozessen, zu Fertilitätsentscheidungen, zur (subjektiven) Stabilität von Partnerschaften und Trennungen stehen.
Im ersten Teil des Lehrforschungsprojektes (WS 2013/14) werden die theoretischen Grundlagen und der Stand der Forschung zu den verschiedenen Themen der Partnerschaftsentwicklung und -gestaltung aufgearbeitet, um dann im zweiten Teil (SoSe 2014) auf Basis der Daten des Beziehungs- und Familienpanels (pairfam) einzelne Aspekte empirisch zu bearbeiten. |