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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2014 , Aktuelles Semester: WiSe 2024/25
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Proseminare Neueste Geschichte    Sprache: Deutsch    Belegpflicht
(Keine Nummer) Proseminar     SoSe 2014     2 SWS     keine Übernahme    
   Lehreinheit: Geschichte    
   Teilnehmer/-in  Maximal : 35  
 
   Zugeordnete Lehrpersonen:   Türk ,   Marx ,   Frank ,   Schönhärl ,   Benneh-Oberschewen ,   Meyer (geb. Solbrig)
 
   Gruppe:
G1   
Zur Zeit keine Belegung möglich
   Termin: Donnerstag   10:00  -  12:00    wöch.    Maximal 35 Teilnehmer/-in
Beginn : 17.04.2014   
      Raum :   R12 R05 A84   R12R  
  Gruppe 1: Sarah Benneh-Oberschewen
 
 
   Gruppe:
G2   
Zur Zeit keine Belegung möglich
   Termin: Mittwoch   10:00  -  12:00    wöch.    Maximal 35 Teilnehmer/-in
Beginn : 16.04.2014   
      Raum :   R12 V05 D81   R12V  
  Gruppe 2: Christoph Marx
 
 
   Gruppe:
G3   
Zur Zeit keine Belegung möglich
   Termin: Montag   10:00  -  12:00    wöch.    Maximal 35 Teilnehmer/-in
Beginn : 14.04.2014   
      Raum :   R12 S05 H20   R12S  
  Gruppe 3: Korinna Schönhärl
 
 
   Gruppe:
G4   
Zur Zeit keine Belegung möglich
   Termin: Donnerstag   10:00  -  12:00    wöch.    Maximal 35 Teilnehmer/-in
Beginn : 17.04.2014   
      Raum :   R12 R06 A79   R12R  
  Gruppe 4: Michaela Bachem-Rehm
 
 
   Gruppe:
G5   
Zur Zeit keine Belegung möglich
   Termin: Dienstag   14:00  -  16:00    wöch.    Maximal 35 Teilnehmer/-in
Beginn : 15.04.2014   
      Raum :   R12 R07 A84   R12R  
  Gruppe 5: Henning Türk
 
 
   Gruppe:
G6   
Zur Zeit keine Belegung möglich
   Termin: Mittwoch   08:00  -  10:00    wöch.    Maximal 35 Teilnehmer/-in
Beginn : 16.04.2014   
      Raum :   R12 V05 D81   R12V  
  Gruppe 6: Simone Frank
 
 
   Gruppe:
G7   
Zur Zeit keine Belegung möglich
   Termin: Donnerstag   12:00  -  14:00    wöch.    Maximal 35 Teilnehmer/-in
Beginn : 17.04.2014   
      Raum :   R12 R05 A84   R12R  
  Gruppe 7:Felicitas Solbrig
 
 
 
Zur Zeit keine Belegung möglich
   Termin: Dienstag   12:00  -  16:00    EinzelT
Beginn : 26.08.2014    Ende : 26.08.2014
      Raum :   R12 R07 A69   R12R  
  Redaktionstreffen Gr. 6
 
 
 
   Kommentar:

Gruppe 1: Handel im vorkolonialen Westafrika

„Die hauptsächlichsten Europäischen Waaren, welche auf den Markt von Kano kommen, sind: gebleichter, ungebleichter und gedruckter Kattun von Manchester, Französische Seide und Zucker, rothes Tuch aus Livorno und aus Sachsen, Glasperlen von Venedig, eine grobe Art roher Seide, sehr grobes Papier mit dem Zeichen der drei Monde, Spiegel, Nadeln und Kurzwaaren aus Nürnberg, Schwertklingen von Solingen und Rasirmesser aus Steiermark.“ (Barth, Bd. II, S. 154.)

Im Rahmen des Proseminars werden wir uns mit den Strukturen des Handelsverkehrs in Westafrika um Mitte des 19. Jahrhunderts auseinandersetzen. Auf den Spuren des deutschen Afrikaforschers Heinrich Barth, der zwischen 1849 und 1855 Westafrika durchreiste, und basierend auf seinen detaillierten Beschreibungen des Handelsverkehrs, werden wir die Handelstätigkeiten sowohl hinsichtlich der umgeschlagenen Güter, ihres jeweiligen Wertes und der gängigen Zahlungssysteme, als auch im Hinblick auf die Händler und ihre Handelsrouten, rekonstruieren. Wir werden historisch bedeutsame Städte, wie das oben angeführte Kano, als Umschlagplätze für in- und ausländische Waren unter die Lupe nehmen und hierbei kulturelle Praktiken und politische Abhängigkeiten, denen der rege Handelsverkehr stets unterlag, nicht außer Acht lassen.

Das Seminar wird darüber hinaus Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens vermitteln und Gelegenheit bieten, erste Erfahrungen in dem Vortragen von Referaten zu sammeln.

Literatur:

Marx, Christoph: Geschichte Afrikas. Von 1800 bis zur Gegenwart. Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn [u.a] 2004. S. 29-36.

 

Gruppe 2: Weiße Armut in Südafrika

Ein Untersuchungsbericht, der von der amerikanischen Carnegie Foundation in Auftrag gegeben und finanziert wurde, sorgte Anfang der 1930er Jahre in Südafrika für großes Aufsehen. Ca. 300.000 von insgesamt 2 Millionen weißen Südafrikanern galten demzufolge als sehr arm. Dies wurde vor allem von burischen Intellektuellen als Skandal wahrgenommen und hat wie kaum ein anderes Thema zur politischen Radikalisierung beigetragen. Wir werden im Seminar die Geschichte weißer Armut seit dem 19. Jahrhundert und ihre Auswirkungen auf die Politik untersuchen, wobei wir nicht zuletzt der Frage nachgehen, welchen Einfluss die „Entdeckung“ weißer Armut in den 1930er Jahren auf die Entwicklung der Apartheid-Politik hatte.

Einführende Literatur: Hermann Giliomee, The Afrikaners. Biography of a People, London 2003.

 

Gruppe 3: „Einen Platz an der Sonne“: Das Zeitalter des Imperialismus 1870-1914
Die Zeit zwischen 1870 und dem Ersten Weltkrieg wird in der Geschichtsschreibung als „Zeitalter des Imperialismus“ bezeichnet. Vor allem Großbritannien, Frankreich, das Deutsche Reich und die USA, aber auch Russland und Japan pflegten in dieser Phase eine „imperiale“ Politik. Wodurch genau zeichnete sie sich aus? Wie wirkten Politik, Militär, Wirtschaft und Wissenschaft zusammen, um weit entfernte Weltregionen dem Einfluss der Großmächte zu unterstellen? Welche Herrschaftsformen entwickelten sich? Welche Wechselwirklungen zwischen der Gesellschaft der „Mutterländer“ und denjenigen der kolonialisierten Länder sind zu beobachten? Neben der historischen Ebene beschäftigt sich das Seminar auch mit Theorien des Imperialismus. Die Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Literatur wird vorausgesetzt.

 

Literatur: Osterhammel, Jürgen: Die Verwandlung der Welt. Eine Geschichte des 19. Jahrhunderts, S. 565-672.

Reinkowski, Maurus: Helpless imperialists. Imperial failure, fear and radicalization, Göttingen 2013.

Schöllgen, Gregor/Kießling, Friedrich: Das Zeitalter des Imperialismus (Oldenbourg Grundriss der Geschichte 15), Oldenbourg 52009.

 

Gruppe 4: Die Präsidialkabinette

Die Endphase der Weimarer Republik wird häufig mit Begriffen wie Scheitern, Niedergang und Verfall charakterisiert. Das Jahr 1930 gilt dabei als Ausgangspunkt dieser krisenhaften Zuspitzung. Mit dem Scheitern der „Großen Koalition“ unter Reichskanzler Hermann Müller (SPD) und der Ernennung Heinrich Brünings zum Kanzler eines Präsidialkabinetts wurde eine gravierende Umformung des Weimarer Regierungssystems eingeleitet, deren Bedeutung bis heute in der historischen Forschung kontrovers diskutiert wird.

Im Rahmen des Seminars sollen die politischen Konstellationen in der Endphase der Weimarer Republik im Hinblick auf den Aufstieg des Nationalsozialismus und die Zerstörung der parlamentarisch-demokratischen Struktur betrachtet werden. Darüber hinaus wird nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen den Präsidialkabinetten Brüning, Papen und Schleicher gefragt.

 

Einführende Literatur:

Dirk Blasius, Weimars Ende. Bürgerkrieg und Politik 1930-1933, Göttingen 22005 (TB 2008).

Karl Dietrich Bracher, Die Auflösung der Weimarer Republik. Eine Studie zum Problem des Machtverfalls in der Demokratie, Villingen 51971.

Eberhard Kolb, Die Weimarer Republik, 8., aktual. u. erw. Aufl., München 2012 [= Oldenbourg Grundriss der Geschichte, Band 16].

Rainer Marcowitz, Die Weimarer Republik 1929-1933, 4., aktual. u. erw. Aufl., Darmstadt 2012.

 

Gruppe 5: Kolonialrevisionismus in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus

Das Deutsche Kaiserreich begann ab 1884 Kolonien in Afrika, Asien und im Pazifik zu erwerben. Diese Kolonien verlor man bereits im Ersten Weltkrieg wieder. Sie wurden nach dem Versailler Vertrag als Mandatsgebiete durch den Völkerbund an andere Länder vergeben. Trotzdem blieben die Kolonien in der Weimarer Republik präsent. Neben kolonialen Pressure Groups debattierte auch die politische Öffentlichkeit weiter über die sogenannte „koloniale Schuldlüge“ im Versailler Friedensvertrag und die Möglichkeiten einer Rückgabe der Kolonien. Auch auf die große wissenschaftliche Bedeutung der in den Kolonien gemachten Erfahrungen wurde verwiesen, insbesondere im Bereich der Medizin. Die Überlegungen zu einer Wiederaufnahme der Kolonialpolitik wurden in der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft konkreter und im kolonialpolitischen Amt der NSDAP institutionalisiert. Diese Pläne erreichten allerdings nie das Stadium der Praxis.

In dem Seminar werden wir uns zum einen die Nachwirkungen der kolonialen Erfahrungen genauer anschauen und zum anderen die Versuche eines erneuten Kolonialerwerbs debattieren.

 

Literatur: Dirk van Laak: Über alles in der Welt. Deutscher Imperialismus im 19. und 20. Jahrhundert, München 2005; Horst Gründer: Geschichte der deutschen Kolonien, 6. Aufl., Paderborn u.a. 2012.

 

Gruppe 6: Wie kam der Erste Weltkrieg an den Niederrhein? Zur medialen Vermittlung und zum Konstrukt der Heimatfront

Wie wird der Erste Weltkrieg in der Peripherie der Kriegshandlungen wahrgenommen? Mit welchen Mitteln soll eine bestimmte Sichtweise forciert werden? Diese und weitere Fragen werden anhand verschiedener Quellen- und Literaturgattungen untersucht, um herauszuarbeiten, welches Bild des Ersten Weltkrieges vermittelt wurde und mit welchen Mechanismen die öffentliche Meinung gelenkt werden sollte. Nachdem der Rhein-Maas-Raum als Einzugs- und Aufmarschgebiet für die Truppenbewegungen nach Belgien und Frankreich diente, aber kein Kriegsgebiet war, stellt sich die Frage nach der passiven Beteiligung und der Rezeption des Kriegsgeschehens in der Region um so deutlicher.

Die Lehrveranstaltung ist als forschendes Seminar angelegt. Nach der Einarbeitung in den Forschungsstand bearbeiten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eigene Fragestellungen und Schwerpunkten in regionalen Archiven wobei der Umgang mit dem Quellenmaterial am Original eingeübt und vertieft wird.

 

Gruppe 7: Die deutsche Kolonie Südwestafrika

Reichskommissar Heinrich Göring kam 1885 mit nur zwei Kollegen nach Südwestafrika um das Land zwischen den Flüssen Kunene und Oranje durch eine symbolische Besetzung formal für das Deutsche Reich zu annektieren. Die systematische Errichtung kolonialer Herrschaft in Form einer deutschen Verwaltung begann erst 1893 mit der Ankunft Theodor Leutweins als Landeshauptmann, wobei dieser mit den traditionellen afrikanischen Herrschern zusammenarbeitete, welche ihm im Gegenzug Truppen lieferten. Der offiziell geförderte Zuzug deutscher Siedler und die Folgen der Rinderpest führten 1904 zum Krieg gegen die Herero und Nama, in dessen Folge die deutsche Politik darauf abzielte, die afrikanischen Stämme und ihre Organisation aufzulösen. Der Genozid an den Herero bildete den Höhepunkt dieser Eskalation. Mit den „Eingeborenenverordnungen“ von 1907 schließlich, welche beispielsweise obligatorische, sichtbar zu tragende Passmarken einführten, wurden alle Lebensbereiche der Afrikaner kontrolliert. Südwestafrika wurde laut Jürgen Zimmerer zu einem >>Rassen<<- und Überwachungsstaat, der aber in einer Kontinuität zu Leutweins Politik stand.

Im Proseminar wollen wir die Geschichte der deutschen Kolonie Südwestafrika betrachten, wobei sowohl die deutsche Herrschaftsutopie als auch die koloniale Wirklichkeit in den Fokus gerückt werden. Im Rahmen des Seminars wird es außerdem die Möglichkeit geben, mit auf Mikrofilmen archivierten Akten des Kaiserlichen Gouvernements Windhuk, die sich in den Beständen der National Archives of Namibia befinden, zu arbeiten.

 Zur Einführung: Zimmerer, Jürgen: Deutsche Herrschaft über Afrikaner. Staatlicher Machtanspruch und Wirklichkeit im kolonialen Namibia, Münster 2004.



Brocke/Heitmann (Steinheim-Institut) Deutsch-jüdische Geschichte und Kultur im europäischen Kontext