Inhalte:
Der Erste Weltkrieg wird heute als die folgenreichste historische Zäsur, als "Urkatastrophe" des 20. Jhs.verstanden. Er hat jedoch nicht nur epochale historische Auswirkungen, bis zum Zweiten Weltkrieg, zum Holocaust oder den Balkankriegen der letzten Jahrzehnte; sondern auch enorme Umwälzungen in den verschiedensten Gebieten der Kultur angestoßen (Literatur und Theater,Tanz, Bildende Kunst und Design,Rundfunk und Film),
Die Vorlesung wird an exemplarischen Beispielen diese Innovationen darstellen, die in vielfacher und zum Teil widersprüchlicher Weise bis in unsere Gegen wart reichen.
Programm:
7. April, 1914 „Das Ende der bürgerlichen Kulturepoche“ (Thomas Mann)
14. April, „Kann man den Krieg erzählen, an sich und als solchen?“ (frei nach Thomas Mann). Einige Beispiele in Vers und Prosa
5. Mai, Prof. Dr. h.c. Hugh Ridley, The Royal Irish Academy, Dublin: Von der Materialschlacht zum Medienkrieg. Britische Erinnerungsarbeit von damals bis heute
12. Mai, Weltrevolution, Amerikanismus oder Freikörperkultur? Die neuen Heilsversprechen in Politik und Kunst
19. Mai, Dr. Christa Grimm, Universität Leipzig: Das Buch in meiner Hauswand: „Schlump“ von Hans Herbert Grimm. Die Geschichte einer Wiederentdeckung
26. Mai, Dr. Nia Perivolaropoulou, Universität Duisburg-Essen: „Kult der Zerstreuung“. Zur Filmkultur in der Weimarer Republik
2. Juni, Dr. Berthold Heizmann, Goethe-Gesellschaft Essen: „Kein Traum ist völlig Traum“ (Arthur Schnitzler). Psychoanalyse und die Literatur der Zwischenkriegszeit
7. Juni (abweichend: Dienstag), Die Faszination des Tangogeigers. Zerstreuungskultur und Mediengesellschaft
23. Juni, Prof. Dr. Erhard Schütz, Humboldt-Universität zu Berlin: „Der Krieg – das sind die Eltern“ oder: Zu jung für die Front. Über Georg Fink, Ernst Glaeser und andere
30. Juni, Prof. Dr. Andreas Jacob, Folkwang-Universität der Künste: „Weimar“ und die Pluralisierung der Lebens- und Musikstile 7. Juli 1933: Bücherverbrennung. Ein Vorspiel zu Hitlers Mediendiktatur
Lernziele:
Die Studierenden sollen
- historische und kulturelle Zusammenhänge der Epoche von 1914 bis 1933 kennenlernen,
- mit herausragenden künstlerischen Figuren und Leistungen bekannt werden,
- sowie die grundlegenden Fragen des Zusammenhangs von Geschichte und Politik, Kultur und Kunst erkennen, diskutieren und mit aktuellen Erscheinungen vergleichen können. |