Kommentar: |
Die postkoloniale Bibelexegese ist in den letzten Jahren zu einem der wichtigsten und innovativsten Felder innerhalb der interkulturellen Theologie geworden, wenn sie auch im deutschsprachigen Raum bislang weniger bekannt geworden ist. TheologInnen aus Asien, Afrika und Lateinamerika haben begonnen, ihre postkolonialen Lebensbedingungen und Glaubenserfahrungen biblisch-theologisch zu reflektieren. Dabei nehmen sie Bezug auf kulturkritische Diskurse, die in den letzten Jahren weltweit an Bedeutung gewonnen haben. Dieses Seminar führt in die Entwicklungsgeschichte und gegenwärtige zentrale Positionen der postkolonialen Theologie ein und stellt den TeilnehmerInnen Vordenker wie Jon Sobrino (El Salvador), John Mbiti (Kenia/Schweiz) oder Ahn Byung-Mu (Südkorea) vor. Es macht sie mit wichtigen Aufsätzen (in deutscher und englischer Sprache) aus den letzten Jahren bekannt, um ihnen einen Zugang zu diesem theologischen Aufbruch in den überseeischen Kirchen zu verschaffen. Geplant ist die Beteiligung ausländischer TheologInnen an diesem Seminar.
Der Dozent war von 1988-1996 als Professor für Evangelische Theologie auf den Philippinen und Mitglied des Lehrkörpers der South-East Asian Graduate School of Theology (SEAGST) Singapur. Er ist Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Missionswissenschaft, Mitherausgeber der Zeitschrift "Interkulturelle Theologie" und Autor zahlreicher fachspezifischer Publikationen. |