Kommentar: |
Die Überlieferung antiker Mythologie reißt keineswegs mit dem „Sieg“ des Christentums über die antiken Religionen ab. Kontinuierlich wurden sie tradiert und rezipiert und bereits die frühen christlichen Autoren (z. B. Augustinus) bedienen sich der Antiken Mythologie um christliche Glaubensinhalte zu verdeutlichen. Dabei werden die Mythen christlich interpretiert, und diese “interpretatio christiana“ kann sich, wenngleich an Bedeutung verlierend, bis in den Barock halten. Seit der Renaissance treten ihr altertumskundliche und textkritische Sichtweisen und Überlegungen zur Seite. Beides – interpretatio christiana und präwissenschaftliche Beurteilung der Mythen – spiegelt sich in der bildenden Kunst mannigfaltig wieder.
Inhalt der Vorlesung ist das Aufzeigen der verschiedenen Rezeptionsformen antiker Mythologie, deren Funktionen sowie ihre bildliche Umsetzung. Ein zweiter Hauptteil wird aufzeigen, wie sich die Rezeptionen vom Mittelalter hin zur frühen Neuzeit, zur Neuzeit sowie der beginnenden Moderne wandeln. |