Kommentar: |
Im Jahr 494 v. Chr. zerstörten die Perser das reiche Milet an der griechischen Westküste Kleinasiens. 490 zogen sie gegen Griechenland und wurden bei Marathon besiegt. 480 kam der Perserkönig Xerxes selbst mit einem gewaltigen Heer und einer riesigen Flotte und brandschatzte Athen, doch er muss mit ansehen, wie in der Bucht vor Salamis seine Schiffe geschlagen wurden. Als Zeitgenosse brachte Aischylos dieses Geschehen als Tragödie wenige Jahre später auf die Bühne Athens. Seine Deutung des wunderbaren Sieges der Griechen über das große Perserreich hatte Einfluss auf das Werk Herodots, des ‚Vaters der Geschichtsschreibung‘. Vor einem Panorama der damals bekannten Welt und der Geschichte des Perserreiches erklärt er das Geschehen in einer dichten Erzählung. Aischylos und Herodot überliefern uns die ‚Perserkriege‘ als ein Fanal der Freiheit für die Griechen und werden zur Quelle für den Mythos Asien gegen Europa. Die Übung ist auf methodisch kontrolliertes Interpretieren hin angelegt und wird beide Texte – die im übrigen Weltliteratur sind – durch genaues Lesen erschließen.
Anforderungen: die Bereitschaft, sich in wöchentlicher Vorbereitung Passagen der Quellentexte zu erschließen; kleines Literaturreferat. |
Literatur: |
Aischylos, Die Perser. Sieben gegen Theben, deutsch von Emil Steiger, Stuttgart 1970 (Reclam UB 510), € 2,60.
Herodot, Historien. Deutsche Gesamtausgabe, übersetzt von August Horneffer, 5., vollständig überarbeitete und aktualisierte Aufl. neu hg. und eingeleitet von Heinz-Günther Nesselrath, Stuttgart 2014 (Kröner TB 224), € 24,90. |