INHALT/ZIEL:
Gegenstände und Personen positionieren sich bzw. werden zueinander positioniert. Durch Abstände oder das Hinzufügen von Gegenständen, können Hierarchien zum Ausdruck gebracht werden.
So führen Stufen zum Thron des Fürsten empor, ein Vorhang hinterfängt die Muttergottes, ein Altar wird durch ein Ciborium überfangen. Auf diese Weisen werden Personen oder Gegenstände – im Leben wie im Bild – inszeniert, eingeschlossen, ausgegrenzt oder besonders hervorgehoben. Aufmerksamkeit wird auf das Inszenierte gelenkt. Daher sind solche Verfahren auch bestens nutzbar, um Distinktionen (Unterschiede) sichtbar zu machen oder zu konstruieren.
In der Veranstaltung sollen Gemälde vom Mittelalter bis zum späten 18. Jhdt. auf solche Raumkonzepte hin untersucht und analysiert werden.
LITERATURAUSWAHL:
Zur Einführung bitte lesen:
Kemp, Wolfgang:Die Räume der Maler. Zur Bildererzählung seit Giotto. München 1996.
Löw, Martina: Raumsoziologie. Frankfurt /Main 2001
Paravicini, Werner: Zeremoniell und Raum. In: Paravicini, Werner (Hg.): Zeremoniell und Raum. 4. Symposium der Residenzen-Kommission der Akademie der Wissenschaften in Göttingen. Sigmaringen 1997, S. 11-36 (= Residenzenforschung 6)
Rohlfs-Von Wittich, Anna: Das Innenraumbild als Kriterium für die Bildwelt. In: Zeitschrift für Kunstgeschichte, 18.1955 (2), S. 109-135
Simmel, Georg: Brücke und Tür. In: Simmel, Georg: Brücke und Tür. Essays des Philosophen zur Geschichte, Religion, Kunst und Gesellschaft. Hg. Landmann, Michael u. Susman, Margarethe. Stuttgart 1957, S. 1-7 [erstmals 1909] |