Gruppe 1: Matthias Gomoll (Mo 18-20): Der Erste Weltkrieg am Niederrhein
In zwei Jahren jährt sich das Ende des Ersten Weltkrieges zum 100. Mal. Aus diesem Anlass beschäftigt sich der Quellenkurs mit den Auswirkungen des Krieges auf regionaler Ebene. Dabei soll gerade das alltägliche Leben der Menschen im Vordergrund stehen. Auf Basis von Quellen aus regionalen Archiven sollen dabei unter anderem die Situation der Jugendlichen an der „Heimatfront“, der Aspekt der Zwangsarbeit in der niederrheinischen Industrie sowie die niederrheinische Arbeiterbewegung im Ersten Weltkrieg in den Blick genommen werden.
Zu Beginn des Quellenkurses soll nach Absprache mit den Studierenden ein berufsvorbereitender Schwerpunkt gewählt werden. So können für Lehramtsstudierende Methoden zum Quelleneinsatz im Unterricht oder für Studierende mit fachwissenschaftlichen Schwerpunkt archivfachliche Inhalte in das Seminar integriert werden.
Literatur:
Rhein-Maas. Studien zur Geschichte, Sprache und Kultur, 5. Jahrgang 2014, Band 5: Der Erste Weltkrieg
Heinrich Theodor Grütter und Walter Hauser (Hrsg.): 1914. Mitten in Europa. Die Rhein-Ruhr-Region und der Erste Weltkrieg, Esse 2014.
Gruppe 2: Malte König (Di 16-18): Frankreich in der Dritten Republik: Übung zur Vorlesung 1870-1940
Die Übung ist eine begleitende Veranstaltung zur Vorlesung „Frankreich in der Dritten Republik 1870-1940“. Französischkenntnisse sind erwünscht. Da kaum Übersetzungen vorliegen, werden wir häufig mit Quellentexten in Originalsprache arbeiten. Der Kurs darf aber gern als Anlass genommen werden, Sprachkenntnisse auszubauen.
Literatur:
Jens Ivo Engels, Kleine Geschichte der Dritten französischen Republik 1870-1940, Köln 2007; Paul Baquiast, La Troisième République: 1870-1940, Paris 2002; Serge Berstein/Michel Winock (Hg.), L’invention de la démocratie 1789-1914, Paris 2003; Réné Rémond, La vie politique en France, Bd. 3: 1879-1939: la République souveraine, Paris 2005; Jérôme Grévy, La République des opportunistes 1870-1885, Paris 1998; Heinz-Gerhard Haupt (Hg.): Kleine Geschichte Frankreichs, Stuttgart 2008 (2006); François Caron, Frankreich im Zeitalter des Imperialismus 1851-1918, Stuttgart 1991.
Gruppe 3: N.N. (Blockseminar): Medien und Kommunikation im imperialen Zeitalter
Fr. 15.04.2016, 16-18 Uhr: Einführung und Themenvergabe Di. 10.05.2016, 10-18 Uhr: Blockveranstaltung Mi. 11.05.2016, 10-18 Uhr: Blockveranstaltung Do. 12.05.2016, 10-18 Uhr: Blockveranstaltung Fr. 13.05.2016, 10-16 Uhr: Blockveranstaltung
Wer sich mit dem Wandel europäischer Gesellschaften zwischen den 1870er Jahren und dem Ersten Weltkrieg beschäftigt, kommt an den Schlüsselkategorien „Medien“ und „Kommunikation“ nicht vorbei. In der Übung werden wir uns aus kulturhistorischer Perspektive mit der Rolle von Medien und Kommunikation bei der Durchdringung der alltäglichen Lebenswelten im imperialen Zeitalter (Hobsbawm) befassen. Dabei liegt unser besonderes Augenmerk auf der praktischen Arbeit mit verschiedenen Quellengattungen aus der Rhein-Maas-Region. Ein gemeinsamer Archivbesuch wird angestrebt.
Programm und Themen werden in der Einführungssitzung besprochen.
Einführende Literatur:
Frank Bösch: Mediengeschichte. Vom asiatischen Buchdruck zum Fernsehen, Frankfurt am Main u.a. 2011.
Eric J. Hobsbawm: Das imperiale Zeitalter. 1875-1914, Frankfurt am Main 2004 [1987].
Jürgen Wilke: Grundzüge der Medien- und Kommunikationsgeschichte, Köln u.a. ²2008.
Gruppe 4: Uri Kaufmann (Mo 14-16): Der Wiederaufbau jüdischen Lebens in Nordrhein-Westfalen 1945-1990
Bonn als Regierungs- und Parlamentssitz war das politische Zentrum der alten Bundesrepublik. Hier siedelte sich der Zentralrat der Juden in Deutschland an. In Düsseldorf gab Karl Marx die "Allgemeine Jüdische Wochenzeitung" von 1946 bis 1973 heraus und in Frankfurt kümmerte sich die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland um die überlebenden Opfer der Schoah. Aus verschiedenen Perspektiven soll der Wiederaufbau jüdischen Lebens beleuchtet werden, aus Sicht der unterschiedlichen jüdischen Landsmannschaften, wie auch aus Sicht der Bundesregierung und der Kommunen. Jüdisches Leben in Deutschland galt vielen Juden auf der Welt als illegitim. Der Staat Israel richtete 1953 bloss eine "Handelsmission" in Köln ein, die die "Schilumim" (Hebräisch für die "Zahlungen") abwickeln sollte. Dies nannte die deutsche Politik "Wiedergutmachung". Viele Juden fühlten sich "auf gepackten Koffern": Sollte man Synagogen neu bauen? Wie konnte man die Jugend für die Gemeinde interessieren, besonders da zionistische Jugendorganisationen Juden in Deutschland boykottierten? Welche Stereotypen prägten die Mehrheitsbevölkerung von den 1950er bis zu den 1980er Jahren? Wie wirkte sich die nach 1967 zunehmende Kritik am Staat Israel auf die Lage der Juden aus?
Sekundärliteratur
Brenner, Michael: Geschichte der Juden in Deutschland von 1945 bis zur Gegenwart: Politik, Kultur und Gesellschaft, München 2012
Diner, Dan: Rituelle Distanz. Israels deutsche Frage, München 2015
Hafner, Georg / Schapira, Esther: Israel ist an allem schuld: warum der Judenstaat so gehasst wird, Köln 2015
Kauders, Anthony D.: Unmögliche Heimat: eine deutsch-jüdische Geschichte der Bundesrepublik, München 2007, Bibliogr. S. 279-295
Segev, Tom: Die ersten Israelis, Die Anfänge des jüdischen Staates, München 2010 Tel Aviver Jahrbuch für Geschichte 2005, Hg. Moshe Zuckermann
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