Am 26. September 1973 verabschiedete die Bundesregierung ihr erstes Energieprogramm, indem sie eine langfristige Strategie für die Energieversorgung der Bundesrepublik entwickelte. Das Programm musste nach der nur wenige Wochen später ausbrechenden ersten Ölkrise bereits umgeschrieben werden. Das neue Programm reagierte dann vor allem auf die internationalen Herausforderungen und konzentrierte sich auf den Aspekt der Versorgungssicherheit. In den folgenden Jahren wurde das Energieprogramm noch mehrmals den energiewirtschaftlichen und politischen Veränderungen angepasst. Neben dem Ausbau der Atomkraft und der Sicherung der Kohleförderung rückte vor allem die Energieeinsparung in den Fokus der Bundesregierung.
Mit dem sogenannten „Ölpapier“ des Finanzministers Hans Matthöfer (SPD) aus dem Jahr 1982 endete dann diese Phase verstärkter Planung und Steuerung im Energiebereich.
Im Seminar wollen wir die Energieprogramme und das Ölpapier vor dem Hintergrund staatlichen Planungsdenkens untersuchen und analysieren, wie sich akuter Problemlösungsdruck und langfristige Zukunftsvorstellungen in den Überlegungen der Bundesregierung verbanden.
Zudem geht es um die Frage, welche Rolle die Energieprogramme im Kontext von Staat, Wirtschaft und Verbrauchern spielten. |