Kommentar: |
Der Arbeitsmarkt ist von tiefgreifenden Veränderungen geprägt, die Erwerbsbeteiligung von Frauen ist gestiegen, und Privat- und Erwerbsleben greifen zunehmend ineinander. Ein sich daraus ergebendes Problemfeld, welches nicht nur in der Politik vielfach diskutiert wird, betrifft die Schwierigkeit, Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren. Eine zunehmend späte Elternschaft oder sogar Kinderlosigkeit zugunsten der Karriere, oder auch gesundheitliche Belastungen bei dem Versuch, Familie und Karriere miteinander in Einklang zu bringen, sind Auswirkungen dieses Prozesses.
Das Seminar gibt einen Überblick über sozialwissenschaftliche Debatten, die sich mit der Problematik der Vereinbarkeit von Familie und Beruf auseinandersetzen. Hier werden zunächst grundlegende gesellschaftliche Veränderungen aufgezeigt, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf als „neues“ gesellschaftliches Problem hervorgebracht haben. Anschließend wird eine Geschlechterperspektive eingenommen. Dabei wird der Blick sowohl auf die Frauen bzw. Mütter als auch auf die Männer bzw. Väter und deren spezifische Problemlagen bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf gerichtet. Daran anknüpfend werden individuelle und gesellschaftliche Auswirkungen der Vereinbarkeitsproblematik aufgezeigt (Konflikte und Belastungen, gesundheitliche Folgen, „Reproduktionskrise“). Schließlich werden familienpolitische und betriebliche Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf mit ihren Vor- und Nachteilen diskutiert, und es wird betrachtet, wie sich das Problem der Vereinbarkeit im internationalen Vergleich darstellt.
In den Sitzungen wird anhand von sozialwissenschaftlicher Literatur die Thematik des Seminars erarbeitet. Von allen Teilnehmenden wird die regelmäßige Teilnahme und die Lektüre der jeweiligen Basistexte zur Vorbereitung auf die Sitzungen sowie die Übernahme eines Referates erwartet. |