Bemerkung: |
Während in Deutschland bereits mit den Schriften Sigfried Kracauers eine kurze, wenngleich bedeutsame Tradition der Filmtheorie ihr Ende gefunden hat, widmen sich französische Denker bis in die unmittelbare Gegenwart dem Phänomen „Kino“. In der Folge des monumentalen Werkes von Gilles Deleuze und streckenweise in Abgrenzung zu seinen Postulaten lässt sich der Versuch beobachten, den repräsentativen Seiten des Kinos wieder mehr Beachtung zu schenken und die Filmkunst mit gesellschaftlicher Realität und politischer Programmatik in Beziehung zu setzen. Mit unterschiedlichem Blick auf das große Thema der französischen Kunstphilosophie, „die Krise der Repräsentation“, mobilisieren Jaques Rancière und Alain Badiou wieder hermeneutische Denkfiguren – selektiv und persönlichen Vorlieben folgend.
Gegenstand der Veranstaltung ist eine Reihe von Texten der beiden Autoren –zugleich aber auch die darin behandelten Filme, u.a. von Antonioni, Bresson und Godard. Vierzehntägig stattfindende „Sitzungen“ werden mit einem „Block“ gegen Ende des Semesters ergänzt. Erwartungen an die Teilnehmer: eine gründliche Lektüre sowie die Abfassung eines ca. fünfseitigen Essays. |