Gruppe 1:
Franz Bosbach
Quellen zu den Verhandlungen auf dem Westfälischen Friedenskongress (1644-1649)
Do 16-18 R12 S05 H81
Die Übung führt in das Verständnis und die Interpretation frühneuzeitlicher Quellen am Beispiel von Quellen ein, die Aufschluss geben über die Verhandlungen auf dem Westfälischen Friedenskongress. Behandelt werden im wesentlichen deutschsprachige Dokumente.
Literatur:
Konrad Repgen, Die Hauptprobleme der westfälischen Friedensverhandlungen von 1648 und ihre Lösungen, in: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte 62 (1999), 399-438.
Gruppe 2:
Erika Münster-Schröer
Der Blick ins Archiv: „Auch die Kirche Gottes braucht Policey und Ordnung“ – Presbyteriumsprotokolle des 17. Jahrhunderts als Quellen der Sozialgeschichte
Fr 14-18 R12 V05 D81
Die Übung besteht aus einer Einführung und 5 Doppelsitzungen.
Termine:
Freitag, 20.10.2017 14-16 Uhr
Freitag, 3.11.2017, 14-18 Uhr
Freitag, 17.11.2017, 14-18 Uhr
Freitag, 1.12.2017, 14-18 Uhr
Freitag, 15.12.2017, 14-18 Uhr
Freitag, 12. 1. 2017, 14-18 Uhr
In Presbyteriumsprotokollen finden sich nicht nur Beispiele für wichtige Regelungen zur Kirchenzucht, sondern vielfach auch Vergehen, die zur Rügegerichtsbarkeit gehören. So werden dort nicht nur Fragen des regelmäßigen Kirchgangs und von unzüchtigen Lebensweisen thematisiert, sondern auch Vorwürfe wegen des Umgangs mit Juden, mit Fremden, wegen Diebstahls, Nachbarschaftsstreitigkeiten, unehrenhaftem Verhalten und Beleidigungen wie etwa dem, Zauberei zu betreiben oder ein Werwolf zu sein. Handelte es sich um so gravierende Vorwürfe, dass das Presbyterium nicht allein entscheiden konnte, wurde oftmals der städtische Magistrat angerufen.
Es sollen zum einen Auszüge aus den gedruckt vorliegenden Presbyteriumsprotokollen aus Wesel gelesen werden; der größten und bedeutendsten Stadt in Jülich-Kleve-Berg, die 1540 die Reformation einführte und seit den 1560-er Jahren zum Calvinismus tendierte. Sie geriet später massiv in die Auseinandersetzungen des spanische-niederländischen Krieges und wurde von 1614 bis 1629 durchgehend durch die katholischen Spanier belagert. Abgelöst wurden diese dann für 43 Jahre durch die protestantische, niederländische Besatzungsmacht. Zum anderen sollen die nur handschriftlich vorliegenden Magistratsprotokolle Wesels gelesen werden. Sie bilden eine wichtige und informative Ergänzungsüberlieferung zu den Presbyteriumsprotokollen.
Bei Interesse kann, zusätzlich zur Übung, ein Besuch im Stadtarchiv Wesel organisiert werden.
Literatur:
Klaus Bambauer und Hermann Kleinholz (Bearb.), Geusen und Spanier am Niederrhein. Die Ereignisse der Jahre 1568-1632 nach den zeitgenössischen Chroniken der Weseler Bürger Arnold von Anrath und Heinrich von Weseken, Selbstverlag des Stadtarchivs Wesel 1992 (= Studien und Quellen zur Geschichte von Wesel 14)
Hermann Kleinholz (Bearb.), Die Protokolle des Presbyteriums der reformierten Gemeinden in Wesel 1612-1624 (= Mitteilungen aus dem Schlossarchiv Diersfordt und vom Niederrhein, Beiheft 38), hgg. durch den Historischen Arbeitskreis Wesel, 2012 (Selbstverlag)
Ders., Die Protokolle des Presbyteriums der reformierten Gemeinden in Wesel 1625-1636 (=) Mitteilungen aus dem Schlossarchiv Diersfordt und vom Niederrhein, Beiheft 42), hgg. durch den Historischen Arbeitskreis Wesel, 2014 (Selbstverlag)
Gruppe 3:
Barbara Schildt-Specker
Kunst und Kunsthandel im Goldenen Zeitalter der Niederlande
Mi 10-12 R12 T04 E96
Kunstmarktboom und Kommerzialisierung des Kunsthandels sind keineswegs Zeitphänomene des 20./21. Jahrhunderts. Die Übung beleuchtet die Geschichte des niederländischen Kunstmarkts als Handelsplatz im 17. Jahrhundert, die historischen Voraussetzungen sowie die prominentesten Akteure und ihre Tätigkeitsfelder, die Besonderheiten der niederländischenGesellschaft und ihre kulturelle und wirtschaftliche Modernität im frühneuzeitlichen Europa.
Für das Jahr 2018 ist eine Niederlande-Exkursion vorgesehen.
Literatur:
Svetlana Alpers: Rembrandt als Unternehmer. Sein Atelier und der Markt, Köln 2003.
Karel Davids/Leo Noordegraaf (Hg.): The Dutch Economy in the Golden Age, Amsterdam 1993.
Bob Haak: Das Goldene Zeitalter der holländischen Malerei, Köln 1984.
Johan Huizinga: Holländische Kultur im 17. Jahrhundert, Basel 1961.
HORST Lademacher: Geschichte der Niederlande. Politik-Verfassung-Wirtschaft, Darmstadt 1983.
North, Michael: Geschichte der Niederlande. München 1997
Michael North: Das Goldene Zeitalter. Kunst und Kommerz in der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts, Köln/Weimar/Wien 2001.
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