Textkompetenzmodul Frühe Neuzeit (2 GRUPPEN)
Gruppe 1:
Stefan Brakensiek
Überblicksvorlesung Frühe Neuzeit: Das 18. Jahrhundert im Alten Reich
Di 12-14
Die Vorlesung bietet einen Überblick über grundlegende Entwicklungen im 18. Jahrhundert auf dem Gebiet des Alten Reiches (mit Seitenblicken auf die europäischen Nachbarn). Dabei werden sowohl die strukturellen Probleme der Bevölkerungsentwicklung, der ländlichen und städtischen Ökonomie und der gesellschaftlichen Ordnung, als auch die dynamischen Momente in den Kommunikationsformen, in Religion und Kirche, in Kultur und Wissenschaft behandelt. Des Weiteren werden die maßgeblichen politischen Entwicklungen (Reichsverfassung und europäisches Staatensystem, staatliche Modernisierungsprogramme, Dialektik von Revolution und Reform) dargelegt.
Literatur:
Barbara Stollberg-Rilinger, Europa im Jahrhundert der Aufklärung, Stuttgart 2000.
Stefan Brakensiek
Übung zur Überblicksvorlesung: Quellen zur Geschichte des 18. Jahrhunderts
Mi 12-14
In der Übung sollen zeitgenössische gedruckte und ungedruckte Schriftzeugnisse sowie Bilder untersucht werden, die Perspektiven auf einzelne Sachverhalte der Vorlesung eröffnen. Im Lauf des Semesters wird jede/r Teilnehmer/in eine Quelle vorstellen. In der gemeinsamen Diskussion soll die konkrete Überlieferung in ihrem jeweiligen Kontext gedeutet werden.
Christine Zabel
Proseminar und Geschichtswissenschaftliche Textkompetenz
Mo 14-18
Träumen von einer besseren Zukunft? Utopien des 18. Jahrhunderts
Während der Buchmarkt aktuell von dystopischen Erzählungen geradezu überschwemmt wird, waren im ausgehenden 17. und 18. Jahrhundert utopische Erzählungen besonders beliebt. Insbesondere in Frankreich, wo die „Enlightenment narrative“ (Dan Edelstein) herausgebildet wurde, die eine Fortschrittserzählung der Menschheitsgeschichte inkludierte, fanden Utopien eine Hochkunjunktur. Einerseits wurden mit den Utopien positive Entwürfe einer neu zu gestaltenden Zukunft entwickelt, andererseits dienten die utopischen Ideen auch der Kritik am zeitgenössischen Regime, wie das beispielsweise Louis-Sébastien Merciers L’an 2440 deutlich macht. Das Seminar wird dieses Spannungsfeld der utopischen Erzählungen des 18. Jahrhunderts in den Blick nehmen, ihre Nähe zu politischen Vertragstheorien untersuchen und diese in ihre jeweiligen historischen Kontexte einordnen und sich analytisch mit dem Phänomen aufklärerischer, utopischer Erzählungen auseinandersetzen.
Einführende Lektüre:
Dan Edelstein, The Enlightenment. A Genealogy. Chicago 2015.
Thomas Schöderle, Geschichte der Utopie, Köln/Weimar/Wien 2012.
Gruppe 2:
Stefan Brakensiek
Überblicksvorlesung Frühe Neuzeit: Das 18. Jahrhundert im Alten Reich
Di 12-14
Die Vorlesung bietet einen Überblick über grundlegende Entwicklungen im 18. Jahrhundert auf dem Gebiet des Alten Reiches (mit Seitenblicken auf die europäischen Nachbarn). Dabei werden sowohl die strukturellen Probleme der Bevölkerungsentwicklung, der ländlichen und städtischen Ökonomie und der gesellschaftlichen Ordnung, als auch die dynamischen Momente in den Kommunikationsformen, in Religion und Kirche, in Kultur und Wissenschaft behandelt. Des Weiteren werden die maßgeblichen politischen Entwicklungen (Reichsverfassung und europäisches Staatensystem, staatliche Modernisierungsprogramme, Dialektik von Revolution und Reform) dargelegt.
Literatur:
Barbara Stollberg-Rilinger, Europa im Jahrhundert der Aufklärung, Stuttgart 2000.
Wolfgang Treue
Quellen zur Geschichte der europäischen Aufklärung
Mo 8-10
Die europäische Aufklärung ist das epochale Ereignis, mit dem die Moderne ihren Anfang nimmt. Ihre Kenntnis ist die Voraussetzung, um nicht nur unser Denken bis in die Gegenwart zu verstehen, sondern auch die völlig anderen Voraussetzungen, unter denen die Menschen der vorhergehenden Epochen lebten und handelten. In der Übung soll diese Neuorientierung des europäischen Denkens anhand verschiedener - philosophischer wie alltagsgeschichtlicher - Quellen untersucht und dargestellt werden.
Ato Quirin Schweizer
Proseminar und Geschichtswissenschaftliche Textkompetenz
Piraterie in der Frühen Neuzeit: Seeräuber, Korsaren und Freibeuter als Vorreiter globaler Verflechtung?
Do 12-16
Piraten sind in der Popkultur allgegenwärtig. Dies lässt sich anhand prominenter Beispiele wie am Roman „die Schatzinsel“ von Robert Louis Stevenson, an Walt Disneys Filmfranchise „Fluch der Karibik“ oder auch an dem Computerspiel „Assassin’s Creed IV: Black Flag“ erkennen. Bereits in der Frühen Neuzeit übten Piraten und Piraterie eine große Faszination auf die Zeitgenossen aus und stellten ein Ausgangspunkt für unterschiedliche idealisierende, utopisierende, aber auch schauerlichen Imaginationen dar. Darüber hinaus hatten Piraten und Piraterie einen vielseitigen Einfluss auf die unterschiedlichen historischen Prozesse und Entwicklungen der Frühen Neuzeit: so beispielsweise auf die Herausbildung von Staatlichkeit, auf den Aufstieg der europäischen Seemächte und ihrer Kolonialreiche, auf die Formulierung eines internationalen Seerechts sowie auf eine „frühe Globalisierung“ (Bernd Hausberger). Folglich wird frühneuzeitliche Piraterie in dem Seminar aus einer globalgeschichtlichen Perspektive in den Blick genommen. Da es sich bei der Veranstaltung nicht nur um ein Proseminar, sondern auch um eine Textkompetenzübung handelt, wird das Lesen von Sekundärliteratur im Mittelpunkt stehen. Die Forschungsliteratur zum Themenfeld der frühneuzeitlichen Piraterie sei, laut dem Schifffahrtshistoriker Mark Hanna, dem Paradigma unterworfen, dass Piraten mit ihren selbstgeschaffenen Gegenwelten alles das in Frage gestellt hätten, was die moderne Gesellschaft an der vormodernen Welt als abstoßend empfindet. Somit bietet sich insbesondere das Themenfeld der Piraterie an, um einen ersten Einblick in die (zunehmend globalverflochtene) Lebenswelt der Frühen Neuzeit zugeben und um die bestehende Forschungsliteratur kritisch zu hinterfragen.
Einführungsliteratur:
Robert Bohn, Die Piraten. München 2007. |