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Mit dem Zauberberg hat Thomas Mann einen jener Jahrhundertromane geschrieben, die auch über den engeren literarischen Bereich hinaus immer wieder zur (Selbst)Deutung der Epoche herangezogen wurden. Am entlegenen Beispiel der Sanatoriumsgesellschaft im Davoser „Berghof“ stellt uns Mann den Weg Europas in den 1. Weltkrieg vor Augen.

Uns soll es im Seminar vor allem um die Machart – die poetische Faktur – des umfangreichen Werks gehen: Wie hält Mann die auseinanderstrebenden Teile zusammen, wie fügt er aus diesen ein Ganzes, wie hält er seine Leser_*innen bei der Stange? Zur Klärung dieser und anderer Fragen werden wir die zeitgleich zum Zauberberg entstandene Theorie des Romans des ungarischen Philosophen Georg Lukács heranziehen, den Mann nicht nur gekannt, sondern dem er in der Figur des Leo Naphta im Roman auch ein Denkmal gesetzt hat.

Thoams Mann, Der Zauberberg, Fischer Taschenbuch, 15 €.

Georg Lukács, Die Theorie des Romans. Ein geschichtsphilosophischer Versuch über die großen Formen der Epik, Bielefd: Aisthesis Verlag 2009, 14,50 €.

Der Zauberberg muss von allen Seminarteilnehmer_*innen als Analog-Buch gekauft werden - kein Seminar ohne eigenes Exemplar des Romans! 

Der Besuch der Vorbesprechung ist obligatorisch: ohne Vorbesprechung kein Seminar!

Bis zum Seminar im August müssen alle Teilnehmer_*innen den Roman einmal ganz gelesen haben. Die Kenntnis des Textes wird zu Begin des Seminars in Stichproben überprüft.