Bemerkung: |
Die Bundesrepublik Deutschland ist schon immer von Migration geprägt, ob durch die aktive wohlfahrtsstaatliche Anwerbung von Gastarbeiter*innen in den 1950er und 1960er Jahren oder durch die Gewährung von Asyl für Geflüchtete, etwa im Zuge der Balkankriege Anfang der 1990er Jahre. Die deutsche Sozialpolitik zeigt sich trotz der jahrelangen und verschiedenen Formen der Zuwanderung jedoch als relativ veränderungsresistent. Im Ergebnis stehen spezifische Ein- und Ausschlüssen von zugewanderten bzw. geflüchteten Personen in Deutschland im Hinblick auf deren gesellschaftliche Teilhabe und soziale Rechte. Die Fluchtmigration der Jahre 2015/2016 rückt diese Problemanalyse erneut in den Fokus von Wissenschaft und Politik.
Im Seminar erarbeiten wir uns zunächst mit Hilfe soziologischer Theorien Grundlagen zum Sozialstaat und zur Migration, bevor wir auf die spezifischen wohlfahrtsstaatlichen Ein- und Ausschlüsse entlang von individuellen Ressourcen, Geschlecht und Kulturalisierungen im deutschen Nationalstaat eingehen. Im Anschluss widmen wir uns der gegenwärtigen sozialpolitischen Bearbeitung von Fluchtmigration entlang unterschiedlicher sozialpolitischer Politikfelder (etwa Bildung, Erwerbsarbeit, Ehrenamt, Gesundheit, Soziale Arbeit). |