Kommentar: |
Duisburg-Marxloh wird in der öffentlichen Wahrnehmung zunehmend als Problemviertel thematisiert, welches mit einer Vielzahl an Fehlentwicklungen und Schwierigkeiten kämpft. Obwohl nicht der gefährlichste Stadtteil Duisburgs sowie positiven zivilgesellschaftlichen und ökonomischen Aktivitäten vor Ort, scheint der Stadtteil seitens vieler Medien und anderen Akteuren der öffentlich-politischen Sphäre als unumstößliche „No-Go Area“ festzustehen. Diese verkürzte Darstellung trifft bei vielen Einwohnern und Aktiven in Marxloh auf Unverständnis und wird zunehmend als Ausdruck von Ablehnung und Missachtung empfunden, was gerade in diesem stark durch Migration gekennzeichneten Viertel eine zusätzliche Qualität gewinnt.
In unserem Lehrforschungsprojekt wollen wir uns dieser Problematik von zwei Seiten nähern: (1) der Ebene medialer Berichterstattung und öffentlicher Meinungsbildung sowie (2) den Sichtweisen und Beurteilungen der involvierten Akteure. Damit werden soziale Konstruktionsprozesse und die zugrunde liegenden Mechanismen in Blick genommen, die wir mit unterschiedlichen Methodenansätzen in eigenständigen Forschungsprojekten adressieren wollen. Das umfasst die Entwicklung eines konkreten Forschungsansatzes, die Erhebung von Daten und die Präsentation der Ergebnisse in geeigneten Formaten. Die Idee ist es einen typischen Forschungsprozess in all seinen Bestandteilen zu durchlaufen, um einen umfassenden Einblick und konkrete Erfahrungen in diesem Bereich zu ermöglichen. |