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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2018/19 , Aktuelles Semester: WiSe 2024/25
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Praktiken kreativer Arbeit - Praxistheorie und qualitative Interviews (entfällt)    Sprache: Deutsch    Belegpflicht
(Keine Nummer) Seminar     WiSe 2018/19     2 SWS     keine Übernahme    
   Fakultät: Fakultät für Gesellschaftswissenschaften    
 
   Zugeordnete Lehrperson:   Hondros
 
   --- Keine Veranstaltungstermine bekannt ---
 
   Kommentar:

Zunehmend spielen die so genannten „Creative Industries" in westlichen Gesellschaften eine bedeutende Rolle. Die soziologische Analyse beschäftigt dabei u.a. die Forderung nach Neuheit und Innovation oder Flexibilität, denen gleichsam Modellcharakter für andere Wirtschaftszweige zugesprochen wird. Ziel ist es mit Hilfe von Interviews in Forschungsgruppen „Praktiken kreativer Arbeit" zu erforschen und einen akteurszentrierten Blick auf das Feld einzunehmen. Das erlaubt bspw. dem Verhältnis von Kultur/Kunst und Ökonomie auf den Zahn zu fühlen und zu entdecken, wie Akteure damit umgehen. Theoretisch orientieren wir uns an praxistheoretischen Überlegungen, die im Bereich der Kulturtheorie immer häufiger Verwendung finden. Gemeinsam erarbeiten wir die zentralen Entwicklungsschritte einer Feldforschung (von Forschungsfrage bis Auswertung) und konzentrieren uns dabei besonders auf das narrative sowie semi-strukturierte Interview.

 
   Bemerkung:

In diesem Seminar sollen die Teilnehmenden das Feld der „Creative Industries“ kennenlernen, sowie in Gruppen eine rudimentäre qualitative Feldforschung mit Hilfe qualitativer Interviews durchführen. Unter „Creative Industries“ (oder auch Kreativ- und Kulturwirtschaft) werden v.a. wirtschaftliche Aktivitäten aus einer Vielzahl an Teilbereichen gefasst, wobei insbesondere die Musik-, die Film-, die Werbe-, oder die Games- und Softwareindustrie darunter verstanden werden. In den meisten dienstleistungsorientierten Gesellschaften hat dieser Wirtschaftszweig mittlerweile einen beträchtlichen Stellenwert - in Deutschland gilt er als drittstärkster Sektor nach der Automobilbranche und dem Maschinenbau.

Ziel des Seminars ist es nun Praktiken zu erforschen, die für Akteure im Feld der Creative Industries eine Rolle spielen. Eine Analyse dieser Praktiken erlaubt bspw. dem Verhältnis von Kultur/Kunst und Ökonomie auf den Zahn zu fühlen, das im Feld der Creative Industries zunehmend verschwimmt, und zu entdecken, wie Akteure damit umgehen. Auch die unscharfe Grenze zwischen formeller und informeller Arbeit (der unbezahlte Gig, das unbezahlte Praktikum) spielt dabei eine Rolle. Um Aspekten wie diesen näher zu kommen orientieren wir uns im Seminar theoretisch an praxistheoretischen Überlegungen, die im Bereich der Kulturtheorie immer häufiger Verwendung finden. Dabei sind es vor allem ein Text Pierre Bourdieus (2012) sowie ein Text von Andreas Reckwitz (2002), auf die wir im Seminar Bezug nehmen. Während in diesen Kulturtheorien Praktiken den Kern der Analyse bilden, bleibt oftmals unklar, wie diese methodisch zu erfassen sind.

Hier schließt das Herzstück des Seminars an - eine eigene, kleine, qualitative Feldstudie, die in Gruppenarbeit durchgeführt werden soll und sich zentral mit zwei Interviewtechniken auseinandersetzt, dem narrativen sowie dem semi-strukturierten Interview, wobei sowohl die Stärken dieser Methoden, als auch deren Schwächen in Bezug auf Praktiken besprochen werden. Rund um diese methodischen Schwerpunkte werden wir zunächst im Seminar an der Entwicklung einer Forschungsfrage und der Herstellung von Feld-Kontakten arbeiten. Nach der Erhebung von Daten (jeweils ein Interview pro Kleingruppenteilnehmenden), werden diese aufbereitet (Herstellung von Transkripten) sowie mit Hilfe der Inhaltsanalyse nach Mayring (2010) analysiert. In der letzten Einheit präsentieren die Kleingruppen jeweils ihre Ergebnisse in einer Posterpräsentation. Zum Abschluss des Seminars verschriftlichen die Seminarteilnehmenden reflexiv auf 10 - 15 Seiten ihre (auch persönliche) Sicht auf den eigenen Forschungsprozess.

In der Verbindung von theoretischen, methodologischen und empirischen Bezügen sollen die Studierenden erste Schritte dahingehend machen, komplexe Zusammenhänge zwischen sozialen Feldern und Akteuren zu erkennen und analytisch aufzubereiten.

 
   Leistungsnachweis:

Jede*r Teilnehmende muss sich als Studienleistung sowohl an einer Diskussionsgruppe zu einem der Basistexte, an einer Forschungsgruppe, an der Einzelbesprechung der Forschungsgruppe, an der Posterpräsentation der Forschungsergebnisse in der letzten Einheit und regelmäßig am Seminar teilnehmend beteiligen, um zur abschließenden Hausarbeit (Abgabefrist: 01. März 2019) zugelassen zu werden. Bei der Hausarbeit handelt es sich um eine Verschriftlichung des Forschungsprozess mit einer Länge von 10 - 15 Seiten, die jedes Mitglied der Forschungsgruppe selbständig erarbeitet. Dabei ist auf die im Seminar behandelte Literatur einzugehen und weitere Literatur zu recherchieren. Diese Verschriftlichung soll darüber hinaus reflexiven Charakter haben und damit die subjektive Sicht, die Erfahrungen und Probleme im Forschungsprozess des/der Einzelnen und der Gruppe reflektieren.