Thomas Hobbes und John Locke gehören zu den einflussreichsten Denkern ihrer Zeit, deren Ideen bis heute breit rezipiert und immer wieder neu bearbeitet werden. In diesem Seminar werden wir uns mit den Naturrechtskonzeptionen der beiden sehr unterschiedlichen Theoretiker beschäftigen und dabei vor allem der Frage nachgehen, was sich aus den jeweiligen Ansätzen für das Verständnis von Sozialität, also der Struktur des menschlichen Zusammenleben und des Geprägtseins durch andere ergibt.
Zur Klärung dieser Frage wollen wir uns zunächst anschauen, was genau unter einem Naturrecht zu verstehen ist, inwiefern es durch die Nähe zum Naturgesetz geprägt ist und wie bzw. ob es sich von heutigen Rechts- und Gesetzesvorstellungen grundlegend unterscheidet. In einem zweiten Schritt wollen wir betrachten, welche Position Individuen als moralfähigen und vernünftigen Wesen zukommt, und welche Stellung die einzelnen Individuen zueinander in einem gesellschaftlichen und staatlichen Gefüge einnehmen.
Als Vergleichstexte werden ein Text zu Samuel von Pufendorf sowie zwei Texte von Karl Marx dienen.
Die Texte von Hobbes und Locke werden wir im englischen Original lesen. |