Kommentar: |
Die „alte“ Bundesrepublik existierte 40 Jahre lang. Bei ihrer Gründung war unklar, was aus ihr werden würde, und in den Jahren nach der Wiedervereinigung erschienen Gesamtdarstellungen, die unter Titeln wie „Die geglückte Demokratie“, „Die Suche nach Sicherheit“ oder „Der lange Weg nach Westen“ Bilanz zogen und, alles in allem, das Bild einer Erfolgsgeschichte zeichneten. Die aktuelle Forschung setzt neu an und beginnt, das Bild der „alten Bundesrepublik“ neu zu zeichnen, indem sie nach der Erfahrung von MigrantInnen fragt, nach den personellen Kontinuitäten aus der NS-Zeit in Ministerien, nach Angst und Enttäuschung, nach Protest, Mitbestimmung und Konsum. Die Vorlesung verbindet politik-, wirtschafts-, sozial- und kulturhistorische Perspektiven und zeigt auf, wo und wie neue Forschungsansätze unser Bild von der „alten“ Bundesrepublik neu perspektivieren. |