Kommentar: |
Im Alltag sprechen wir oft so, als ob es sich bei Vernunft und Emotionen um zwei unabhängige und oft widerstreitende Teile unserer Psyche handelt: „Meine Vernunft sagt mir A, aber meine Gefühle sagen mir B.“ Gleichzeitig beurteilen wir Gefühle aber oft als vernünftig oder unvernünftig, was nahe legt, dass Gefühle doch irgendwie in den Bereich der Vernunft fallen. Und in der kognitiven Verhaltenstherapie--einem sehr einflussreichen psychotherapeutischen Ansatz--geht man davon aus, dass Emotionen immer das Ergebnis von Denkprozessen sind und dass „ungesunden“ Emotionen (Depressionen, übertriebene Ängste, …) aus unvernünftigen Denkweisen/Überzeugungen/Bewertungen entstehen. Was ist nun richtig?
In diesem Blockseminares werden wir versuchen, mehr Klarheit über den Zusammenhang von Vernunft, Denken und Fühlen zu gewinnen. Neben theoretischen Fragen wird ein besonderes Augenmerk auch auf der praktischen Relevanz der diskutierten Ansätze liegen, insbesondere auf der Idee, dass sich emotionale Probleme oft dadurch lösen lassen, dass wir eigene unvernünftige Denkweisen erkennen und durch vernünftigere ersetzen.
Teilnahmevoraussetzung ist die Bereitschaft zum Lesen englischer Texte und zum schriftlichen Bearbeiten von Hausaufgaben. |