Soziale Anlehnung einerseits, ständische Unterscheidung andererseits, das waren die Grundfunktionen der Mode viele Jahrhunderte lang. In Gemälden, nicht zuletzt in der Porträtmalerei, besitzen wir eine unerschöpfliche Quelle für den Modewandel durch alle Zeitläufte hindurch.
Städtische Kleiderordnungen der vergangenen Jahrhunderte bilden den seinerzeit möglichen Moderahmen ab, samt seiner Grenzen innerhalb einer ständischen Gesellschaft, deren individueller Kulturausdruck unter Kontrolle der Obrigkeit stand.
Darstellungen von Menschen in zeitgenössischer oder historisierender Kleidung überliefern soziale Konventionen ebenso wie Grenzüberschreitungen, vor allem aber den Wunsch, die Persönlichkeit mit dem Äußeren auszudrücken.
Die Übung wird neben der Vermittlung von Kostümkunde eine Analyse und Einordnung von Modetrends thematisieren. Schamkapsel, Mühlsteinkragen und Schnabelschuh werden zur Sprache kommen und den Blick dafür sensibilisieren, dass aktuelle Modetrends eher häufiger als selten Rückgriffe in die historische Kleidertruhe sind.
Zum Semesterende ist eine Exkursion in das Wuppertaler Museum für Bandweberei geplant. |