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Inhalte
Jedes Jahr werden Millionen Hektar Wald abgeholzt, um Boden für Ackerflächen zu gewinnen, Bergbau zu betreiben oder große Infrastrukturprojekte wie den Bau von Straßen oder Wasserkraftwerke umzusetzen. Der überwiegende Teil dieser Wälder befindet sich in Entwicklungs- und Schwellenländern in Südamerika, Afrika und Asien. Die an- und abgebauten Rohstoffe werden allerdings mehrheitlich an Industriestaaten geliefert. Die Abholzung der Wälder ist nur eines in einer langen Reihe von Beispielen, die deutlich machen, dass die Verfügung über natürliche Ressourcen sowie der Zugang zu ihnen sehr ungleich verteilt ist. Dieses Problem wird sich durch den Klimawandel in absehbarer Zeit noch verschärfen, da die Länder des sogenannten globalen Südens stärker unter den Klimaveränderungen leiden und aufgrund von Armut und instabiler politischer Institutionen häufig weniger Ressourcen haben, den Problemen effektiv entgegenzuwirken. Doch auch innerhalb mancher wohlhabenden Gesellschaften des globalen Nordens ist der Zugang zu und die Verfügung über Ressourcen teils sehr ungleich verteilt. Die Corona-Krise hat, insbesondere in den USA aber auch in den europäischen Ländern, an vielen Stellen deutlich gemacht, dass viele Formen der Ungleichheit nicht zufällig bestehen, sondern strukturelle Gründe haben.
Wir wollen uns der Frage, wem die Erde gehört, in diesem Seminar von mindestens drei Seiten nähern. Zunächst werden wir uns anhand einiger ökonomischer Analysen einen kurzen Überblick über die aktuelle Verteilung von Verfügungsrechten und Vermögen verschaffen. In einem zweiten Schritt werden wir versuchen, uns die historische Entwicklung dieser Verfügungsrechte zu vergegenwärtigen und den ideengeschichtlichen Niederschlag dieser Entwicklung in der politischen Philosophie nachvollziehen. Abschließend wollen wir dann reflektieren, welche normativen Schlüsse sich aus den erarbeiteten Positionen für die heutige Situation ziehen lassen.
Das Seminar wird relativ offen gestaltet sein und soll Spielraum für Vorschläge und Interessen der Teilnehmer lassen. |
Bemerkung: |
Bitte melden Sie sich hier ausschl. für das fachfremde Modul E3 Studium liberale an. Anmeldefrist ab dem 07.10.2020. Weitere Informationen zum Studium liberale, eine Liste freier Plätze, alle Veranstaltungen in chronologischer Reihenfolge etc. finden Sie oben unter „Weitere Links“. (Als Fachstudent wählen Sie zur Anmeldung das fachintern übliche Verfahren; bei LSF: die gleichnamige Veranstaltung ohne das Präfix 'E3'.)
Die Veranstaltung ist zugleich anrechenbar für Bereich II des Zertifikats ‚Bildung für Nachhaltige Entwicklung‘ der UDE. |