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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2021/22 , Aktuelles Semester: WiSe 2024/25
  • Funktionen:
Konzepte von Heiligkeit in der mittelalterlichen Legendenliteratur    Sprache: Deutsch    Belegpflicht
(Keine Nummer) Blockseminar     WiSe 2021/22     2 SWS    
   Lehreinheit: Germanistik    
   Teilnehmer/-in  Maximal : 20  
 
   Zugeordnete Lehrperson:   Rothenberger
 
 
Zur Zeit keine Belegung möglich
   Termin: Donnerstag   10:00  -  12:00    EinzelT
Beginn : 11.11.2021    Ende : 11.11.2021
      Raum :   R12 V01 D90   R12V  
  Donnerstag   10:00  -  20:00    EinzelT
Beginn : 20.01.2022    Ende : 20.01.2022
      Raum :   R12 V01 D90   R12V  
  Freitag   10:00  -  20:00    EinzelT
Beginn : 21.01.2022    Ende : 21.01.2022
      Raum :   R12 V01 D90   R12V  
  Montag   10:00  -  20:00    EinzelT
Beginn : 24.01.2022    Ende : 24.01.2022
      Raum :   R12 V01 D90   R12V  
  Dienstag   10:00  -  20:00    EinzelT
Beginn : 25.01.2022    Ende : 25.01.2022
      Raum :   V13 S00 D50   V15S  
 
 
   Kommentar:

Legenden, die über das Leben und Wirken (vita) oder das Sterben (passio) heiliger Personen berichten, haben ihren Ursprung im kirchlichen Heiligenkult: so wurden die Lebens- und Leidensgeschichten der Heiligen am jeweiligen Namenstag während des Gottesdienstes oder bei den Tischlesungen monastischer Gemeinschaften rezipiert. Die Erzählungen, deren deutschsprachige Überlieferung Mitte des 12. Jahrhunderts einsetzt, veranschaulichen und exemplifizieren das göttliche Heilswirken mit Hilfe biographischer Stationen der oder des von Gott ausgezeichneten Heiligen. Diese firmieren, zwischen Immanenz und Transzendenz stehend, als Mittlerfiguren des christlichen Heils und werden dem religiösen Konzept der imitatio Christi entsprechend als vorbildhaft in Glauben und Handeln ausgewiesen. Neben einem als exorbitant und vorbildlich ausgewiesenen Lebensweg der in der Nachfolge Jesu stehenden Heiligen (Martyrium, Askese, Wundertätigkeit) können auch Heilsmedien in den erzählerischen Fokus rücken, denkt man beispielsweise an das Schweißtuch der Veronika (vera icon). Wie Konrad von Würzburg im Prolog des ‚Alexius‘ (2. Hälfte 13. Jh.) festhält, scheint die Legende als Gattung selbst als Partizipationsmedium christlichen Heils fungieren zu können. Das Seminar möchte anhand ausgewählter Legenden die Vielfalt des Erzählens über Heiligkeit und Heilspartizipation (Modellierungen und Funktionen) eruieren. Dabei sollen auch gattungstheoretische Aspekte in den Blick geraten, wie etwa die Differenzierung legendarischer Subtypen (Passio, Vision, Translatio, Mirakel) sowie die Verschränkung pseudo-historischer und fiktiv-wunderbarer Elemente. Darüber hinaus wird nach einer möglichen Korrelation der Kategorien Geschlecht und Heiligkeit zu fragen sein, denkt man bspw. an jene Legenden, die Heiligkeit an die Jungfräulichkeit als ein Ideal christlicher Lebensführung knüpfen.

Die Lehrveranstaltung ist als Blockseminar konzipiert. Die konstituierende Sitzung im November 2021 wird als online-Veranstaltung stattfinden, die Block-Sitzungen im Januar 2022 je nach Pandemie-Entwicklung als Präsenz- oder Online-Veranstaltung.

Textgrundlage: Zu Beginn des Semesters steht ein Reader mit ausgewählten Primärtexten zur Verfügung.

Einführende Literatur: Ehrismann, Otfrid: Fabeln, Mären, Schwänke und Legenden im Mittelalter. Eine Einführung (Einführungen Germanistik). Darmstadt 2011, S. 98–115.