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Inhalt
Das Verständnis, dass Deutschland kein Einwanderungsland ist, beherrschte paradigmatisch die deutsche Migrations- und Integrationspolitik. Während die Debatte um Deutschland als ‚Einwanderungsland‘ aus wissenschaftlicher Sicht 20 Jahre älter ist (Thränhardt 1988, S. 3), zeige sich in der Politik die Veränderung im Denken durch den Integrationsgipfel im Jahre 2006 und die damit verbundene offizielle Erklärung Deutschlands zum Einwanderungsland (Böhmer 2007, S. 45). Zuvor wurde die Arbeitsmigration lediglich als eine ‚Einwanderung‘ auf Zeit verstanden, was durch die (politische) Bezeichnung »Gastarbeiter« verstärkt wurde. Die Einwanderung auf Zeit war nicht nur auf Seiten der Politik und der Mehrheitsgesellschaft, sondern auch in der Vorstellung der Zuwanderer*innen selbst verankert. Migrationsprozesse entwickeln jedoch eine Eigendynamik (Seifert 2000, S. 17), welche dazu führte, dass Gastarbeiter*innen aus zunächst Spanien und Griechenland, später aus der Türkei, Portugal und dem damaligen Jugoslawien zu etablierten Minderheiten wurden (Meier-Braun 2007, S. 22). Eine heterogene Gesellschaft, als solche auch Deutschland betrachtet werden kann, benötigt einen funktionsfähigen Austausch, um als Gemeinschaft gelten zu können. Damit das Ziel einer Gemeinschaft erreicht werden kann, wird »Integration« verlangt: Doch was heißt ‚sich integrieren‘? Im alltagssprachlichen Gebrauch wird Integration vermehrt mit der Forderung nach Assimilation als eine einseitige Angleichung der Einwanderer*innen an die Mehrheitsgesellschaft gleichgesetzt. Dieses Verständnis beherrschte lange auch die Integrations- und Migrationsforschung, in der der Integrationsbegriff von zentraler Bedeutung ist. Der Integrationsbegriff fungiert als Schlagwort unterschiedlicher Formen der Eingliederung von Migrant*innen. Diese unterschiedlichen Formen werden auch Akkulturationsprozesse (Berry 1997, S. 10) genannt. In diesem Seminar erlernen die Studierende das Politikfeld der Integrationspolitik und sind in der Lage wechselseitige komplexe Fragen des demokratischen Regierens praxisnah und systematisch zu bewerten. Im Einzelnen können die Studierenden am Ende der Veranstaltung…
- Charakteristika von Politikfeldern am Beispiel der Integrationspolitik
- Die Integrationspolitik Deutschland unter demokratischen Gesichtspunkten
- Steuerungsmechanismen der Migrations- und Integrationspolitik
- Soziologische Theorien der Migration und Integration
- Rahmenbedingungen moderner Gesellschaften
Allgemeine Teilnahmeanforderungen
- Pünktlichkeit
- Lesen der Lektüre
- Aktive Mitarbeit im Seminar
- Mündliche Präsentation
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