Kommentar: |
Die Lebensspanne des Antwerpener Malers Peter Paul Rubens – 1577 bis 1640 – fällt in die Epoche, in der die nördlichen Provinzen in einem 80jährigen Aufstand gegen Spanien nach langen Kriegsjahren eine selbständige Republik der Vereinigten Niederlande gründen, Habsburg und Frankreich um die Vorherrschaft in Europa kämpfen, Dänemark, Schweden und Polen im Ostseeraum ihre Konflikte austragen und ganz Europa um eine verbindliche konfessionelle Ausrichtung ringt. Über volle Auftragsbücher konnten sich neben Waffenschmieden auch Maler freuen, deren Aufgabe es war, die Bataillen ins vorteilhafte Licht zu rücken. Lobeshymnen auf Fürsten in Form gemalter Apotheosen und Allegorien erlebten eine Blütezeit. Peter Paul Rubens erhebt die Friedensallegorie, die den Frieden glorifiziert, zur eigenständigen Bildgattung. In seinem umfangreichen OEuvre, das schon Zeitgenossen zu Lobeshymnen hinriss, bezog er als Künstler Stellung. Darüber hinaus, ein umfassende Korrespondenz zeugt von seinem Engagement, versuchte Rubens mit Erfolg als Diplomat in Diensten der Statthalter der südlichen Niederlande und der spanischen Krone Einfluss auf die Mächtigen seiner Zeit zu nehmen, sie von notwendigen Friedensverhandlungen, einem Waffenstillstand und schließlich vom Friedensschluss zu überzeugen.
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Literatur: |
Büttner Nils: Herr P. P. Rubens: Von der Kunst berühmt zu werden. Heidelberg 2006 Donovan, Fiona: Rubens and England. New Haven and London. Yale University Press, 2004 Huemer, Frances: Rubens and the Roman Circle. Studies oft he First Decade. (Garland Studies in the Renaissance). New York u.a.1996 Martin, Gregory: Rubens in London: Art and Diplomacy (London and Turnhout, Harvey Miller/Brepols Publishers, 2011 Simson, Otto von: Peter Paul Rubens (1577-1640: Humanist, Maler und Diplomat. Mainz 1996 Vergara, A.: Rubens and his Spanish Patrons. Cambridge 1999 Warnke, Martin: Peter Paul Rubens. Leben und Werk. Köln 1977 (überarb. Köln 2006)
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