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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2022 , Aktuelles Semester: WiSe 2024/25
  • Funktionen:
Politikwissenschaft an einem aktuellen Themenfeld - Identitäts- und Gesellschaftspolitik im Kontext demokratischer Bildung    Sprache: Deutsch    Belegpflicht
(Keine Nummer) Seminar     SoSe 2022     2 SWS     keine Übernahme    
   Fakultät: Fakultät für Gesellschaftswissenschaften    
   Teilnehmer/-in  erwartet : 25   Maximal : 25  
 
   Zugeordnete Lehrperson:   Schmitz-Vardar
 
 
Zur Zeit keine Belegung möglich
   Termin: Dienstag   10:00 (s.t.)  -  12:00    wöch.    Maximal 25 Teilnehmer/-in
Beginn : 05.04.2022    Ende : 12.07.2022
      Raum :   R12 R06 A69   R12R  
  10:00-11:30 Uhr
 
 
 
   Kommentar:

Identität und Identitätspolitik sind in politischen Debatten in liberalen Demokratien heutzutage omnipräsent. Obwohl sie im aller Munde ist, ist sie nicht unumstritten. Exemplarisch sei dazu angemerkt, dass die Neuen Deutschen Medienmacher*innen die Goldene Kartoffel im Jahr 2021 an die Debatte über „Identitätspolitik“ verliehen haben. Identität hat einen janusköpfigen Charakter: Sie ist Grundlage für Solidarität in den eigenen Reihen, bedarf dafür aber einer Abgrenzung nach außen. Als Resultat von Kategorisierungsprozessen in Eigen- und vermeintliche Fremdgruppen entstehen imaginierte Kollektive (Anderson 1991), die auf der Konstruktion des Fremden basieren (Tajfel und Turner 1986). Klischees und Stereotype erleichtern in diesem Zusammenhang, Erwartungen zu formulieren. Doch es ist fraglich, ob diese Erwartungen auch tragfähig sind. Stereotypen erleichtern die Wahrnehmung von etwas Unbekanntem. „Bilder im Kopf strukturieren unsere Alltagswahrnehmung. Sie prägen Vorstellungen von „uns selbst“, „den anderen“ und unserer sozialen (Um)Welt“ (Liebhart et al. 2002: 9). Bereits hier wird deutlich, dass Stereotype, Vorurteile und soziale Diskriminierung als Phänomene des Alltags gelten, die nicht immer direkt wahrgenommen werden können (Peterson und Six 2008: 17). In einer pluralistischen Gesellschaft wie Deutschland kann das negative Konsequenzen für die gesellschaftliche Integration haben – und zwar vor allem dann, wenn die Abgrenzung gegenüber ‚den Anderen‘ auf beispielsweise askriptiven Merkmalen wie ethnische Herkunft oder kulturellen ‚Hintergrund‘ beruht. Ohne eine Akzeptanz Vielfalt birgt die Identifikation mit einer homogen imaginierten Gesellschaft ein destruktives Potenzial. Pointiert ausgedrückt: Um als pluralistische Demokratie zu funktionieren, bedarf es in Deutschland einer „Einheit in Vielfalt“ (Pickel und Pickel 2020). Diese „Einheit in Vielfalt“ kann nicht allein dadurch gewährleistet sein, dass politische Institutionen, Prozesse und Inhalte bekannt sind, sondern bedarf der Betrachtung von (konfliktären) Intergruppenbeziehungen.

Das Seminar wirft einen Blick auf unterschiedliche Vorstellungen von Selbst- und Fremdwahrnehmung, minoritätsfeindliche Einstellungen und marginalisierten Gruppen. Es ermöglicht den Studierenden eigene Identitätskategorien zu reflektieren, die im alltäglichen und vor allem im schulischen Kontext handlungsleitend sein können. Konkret geht es um Bilder in unseren Köpfen und unseren Sprachgebrauch, wenn wir von ausgewählten Gruppen sprechen. Ziel des Seminars ist es somit theoretisch sowie methodisch oder analytisch sich den Fragen von Identität- und Gesellschaftspolitik zu stellen und diese für die eigene sozialwissenschaftliche Unterrichtsplanung zu reflektieren.

 
   Bemerkung:

Über die Ausgestaltung des methodischen oder analytischen Teils des Seminars wird in der ersten Sitzung gemeinsam mit den Studierenden entschieden. In der Regel werden Einstellungen mit Umfragen erhoben. Die Studierenden haben daher die Auswahl entweder den Umgang mit SPSS zu erlernen und mit dem European Values Survey Analysen durchführen zu können oder leitfadengestützte Interviews zu erarbeiten und Expert:innengespräche zu führen und auszuwerten. Das Seminar enthält zunächst einige einführende Sitzungen, darauf aufbauend sollen thematische Arbeitsgruppen entstehen, die im Rahmen des Seminars in eigenständiger Form ihre Projekte ausgearbeitet.

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Das Seminar ist als Präsenzveranstaltung im o.g. Raum geplant. Wir starten pünktlich um 10:00 Uhr und enden um 11:30 Uhr. Ich bitte um pünktliches Erscheinen, da ich einen Anschlusstermin ebenfalls in Präsenz auf dem Campus Duisburg habe.

 
   Leistungsnachweis:

Projektarbeit am Ende des Semesters: Schriftlicher Forschungsbericht (Einzeln oder im Gruppen) und mündliche Vorstellung in der Arbeitsphase.