Viele theoretische Perspektiven der Internationalen Beziehungen (IB als Teilfach der Politikwissenschaft) betrachten Normen als einen zentralen Baustein internationaler Politik. Die Bedeutung von Normen wird dabei in der Regel darauf zurückgeführt, dass sie ein geteiltes Verständnis von sozialen Situationen und Erwartungen etablieren, also auf intersubjektiv geteiltem Sinn (shared meaning) beruhen. Neuere Ansätze der Normenforschung befassen sich zunehmend kritisch mit diesem Normverständnis. Unter anderem mit Verweis auf die Umstrittenheit der Bedeutung bestimmter Normen betrachten diese Ansätze Normen als dynamische Praktiken.
Das Seminar vermittelt eine Methode zur Analyse solcher dynamischer Praktiken der ständigen Iteration von Bedeutungen und ihrer politischen Implikationen auf Grundlage der kritischen Diskurstheorie von Laclau und Mouffe bzw. deren Anwendung in der Normenforschung der IB.
In der Anwendung der Methode wird die Textanalysesoftware MaxQDA eingeführt, auf die Sie über universitätslizenzen Zugriff haben (https://www.uni-due.de/zim/services/software/maxqda.php). Wir werden für den Arbeitsprozess vs. auf MS Teams zurückgreifen, auf das Sie ebenfalls per Campuslizenz Zugriff haben.
Im Rahmen der Einführung eines Curriculum 4.0 in den BA Politikwissenschaft wird das Seminar in einem Modellversuch zudem nach den Prinzipien des agilen Projektmanagements organisiert (Hier SCRUM), um ihnen sogenannte Future Skills für die Digitalisierung zu vermitteln. Eine kurze Erläuterung mit Bezug auf wissenschaftliches Arbeiten findet sich hier: https://www.cais.nrw/agiles-arbeiten/
Teil dieses Ansatzes ist, dass alle Projektarbeiten in Gruppen stattfinden.
Das Seminar erstreckt sich über zwei Semester. Als Leistung für das Wintersemester ist ein Exposé für das geplante Forschungsprojekt zu erstellen. Die Modulprüfung besteht in der Abgabe und Bewertung des Projektberichts, der nach dem SoS 2022 einzureichen ist.
Wir werden uns nach einer einführenden Phase früh in Arbeitsgruppen organisieren. Mit den Arbeitsgruppen werde ich dann jeweils einen Modus für wöchentliche Treffen (Scrums und Reviews) in Präsenz oder virtuell vereinbaren. Ein wesentlicher Teil der Arbeit im Seminar wird asynchron und aktiv stattfinden. D.h. die Regel wird sein, dass ich Ihenn Aufgaben zur Bearbeitung in der Gruppe mit fester Deadline gebe, während die reine Sitzungszeit in jeder Form eher knapp gehalten sein auf die Vorstellung und Diskussion Ihrer Arbeitsergebnisse ausgerichtet sein wird. Es wird Arbeit. |