Kommentar: |
Das Seminar baut auf der Vorlesung "Ursachen und Dynamiken von Gewaltkonflikten" auf und wendet sich Möglichkeiten konstruktiver Konfliktbearbeitung sowie der Friedensentwicklung zu. Ausgangspunkt ist die Annahme, dass Konflikte eingebettet sind in die häufig hybriden Strukturen von Gesellschaft und Staat. In diesen existieren tiefverwurzelte soziale und politische Normen, Mechanismen und Institutionen, die für die Bearbeitung und Transformation von Konflikten entwickelt wurden. Zugleich gibt es gerade in fragilen Staaten und Gesellschaften häufig eine besondere Konfliktneigung, die aus horizontalen und vertikalen Ungleichheiten sowie aus fragmentierten und mitunter dysfunktionalen Institutionen resultieren. Die Veranstaltung behandelt strukturelle und prozessorientierte Möglichkeiten der Gewaltprävention, geht auf verschiedene Formen der Mediation ein und setzt einen Akzent auf jüngere Debatten zum Post-conflict Peace-building, insofern viele Gesellschaften des Globalen Südens kriegszerrütet sind. Bei den Wegen, das Erbe der Gewalt zu überwinden, spielen nicht zuletzt Maßnahmen der Transititional Justice eine wichtig Rolle. Im Verlaufe des Seminars wird immer wieder die Rolle externer Intervention sowie der Entwicklungszusammenarbeit kritisch reflektiert. Auch geht mindestens eine Sitzung explizit auf das Thema Gender & Peace-building ein. Als möglichen normativen Referenzrahmen für Konflikttransformation und Peace-building diskutieren wir das Konzept der Human Security, das sich von traditonellen Sicherheitsvorstellungen löst, das Individuum in den Vordergrund rückt und auch nicht-militärische Bedrohungen einbezieht.
Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt. Die Studierenden bringen sich über aktive Teilnahme sowie einen mündlichen oder schriftlichen Input ein. Die zentrale Leistung besteht in einem Essay.
Die Veranstaltung ist in Präsenz geplant. Ausgewählte Sitzungen können aber auch virtuell stattfinden. |