Kommentar: |
Materialistische Bildungstheorie – verbunden mit den bedeutenden Erziehungswissenschaftlern Hans-Jochen Gamm, Gernot Koneffke und Heinz-Joachim Heydorn – ermöglicht es, Bildungsprozesse im gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang zu denken und zu deuten, sowohl hinsichtlich ihrer gesellschaftlichen Gewordenheit wie auch in ihrer politisch-ökonomischen Verfasstheit (Produktions- und Reproduktionsverhältnisse). Im Gegensatz zu anderen wissenschaftstheoretischen Modellen kritischer Erziehungs- und Bildungstheorie setzt sie dezidiert an einer 'Philosphie der Praxis' im Anschluss an die Theorie, Analysen und Reflexionen des Philosophen und Gesellschaftskritikers Karl Marx an, unterzieht den Ansatz systematischer Kritik und entfaltet in diesem Horizont pädagogisches Denken und Handeln.
Literaturhinweise
Gamm, H.-Jo. (2012): Pädagogik als humanes Erkenntnissystem. Das Materialismuskonzept in der Erziehungswissenschaft, Baltmannsweiler: Schneider
Koneffke, G. (2018): Widersprüche bürgerlicher Mündigkeit. Materialistische Bildungstheorie als politische Explikation der Pädagogik, 2 Bände, hrsg. von Harald Bierbaum und Katharina Herrmann, Baltmannsweiler: Schneider. |