Kommentar: |
Das politische Bestreben, gegen die Unterdrückung von Frauen* anzukämpfen, hat auf den ersten Blick nur wenig mit den abstrakten Fragestellungen zu tun, die in der analytischen Philosophie verhandelt werden. Diese Ansicht wurde in den letzten Jahrzehnten von Philosoph*innen in Frage gestellt, die feministische Themen mit den Mitteln der analytischen Philosophie diskutieren. Eine zentrale Einsicht dieser Theoretiker*innen ist es, dass auch scheinbar theoretische Fragen der Erkenntnistheorie, Sprachphilosophie oder Metaphysik sich oftmals nicht unabhängig von politischen und ethischen Gesichtspunkten zufriedenstellend beantworten lassen. Das Seminar bietet eine Einführung in feministische Ansätze in der neueren analytischen Philosophie, ausgehend von Miranda Frickers einflussreicher Studie „Epistemic Injustice. Power and the Ethics of Knowledge“. Fricker untersucht darin den Einfluss sozialer Ungerechtigkeit auf unsere epistemischen Praktiken. Neben der Debatte um verschiedene Formen spezifisch epistemischer Ungerechtigkeit werden wir uns unter anderem mit den Themen Gaslighting, Intersektionalität und der Kritik an Idealisierungen in der philosophischen Theoriebildung auseinandersetzen. |