Bemerkung: |
Das erste Lesen und inhaltliche Erfassen englischsprachiger Forschungstexte wird vorausgesetzt. Bearbeitet und diskutiert werden sie kollaborativ in der Veranstaltung.
Seit zwei Jahren läuft mein Projekt „What is the Art of Teaching?“ und formt die leitende Frage für diese und andere Lehrveranstaltungen (LV). Studierende sollen ihre individuellen pädagogische Handlungs- und Praxisfelder und ihre jeweilige Rolle in diesen Feldern angeleitet erkunden und für sich kritisch und ihre Praxis reflektierend erforschen. Es geht um die Frage, was unseren Beruf zu einer vollwertigen Profession macht und woran man das an der eigenen Praxis und an der Praxis anderer Kolleg*innen festmachen kann. Ansätze aus der angewandten Phänomenologie sind dabei hilfreich, Ungesehenes sichtbar zu machen und verschiedene Perspektiven auf Lehren und Lernen – vergleichende, allgemein-didaktische, fachdidaktische, schulpädagogische, internationale, etc. – mitzudenken. Innerhalb dieses Rahmens werden Studierende dabei angeleitet, ihr eigenes Forschungsinteresse zu finden, zu formulieren und zu schärfen. Im Sommersemester gibt es die Gelegenheit, die eigenen Daten zu erheben und aufzubereiten. Einen Teil des Materials analysieren wir gemeinsam als Beispiel und zur Übung. Die LV beinhaltet Feedback, die Diskussion offener Fragen und die strukturierte Begleitung durch die LV-Leitung.
Interesse an der Verschiedenheit und der verschiedenen Beschaffenheit pädagogischer Handlungs- und Praxisfelder werden vorausgesetzt. Studierende sind in der Lage, selbständig und eigenständig englischsprachige und deutschsprachige Literatur zu lesen, zu synthetisieren und sie kritisch zu diskutieren. Der aktive, reflektierende Austausch über die eigenen Unterrichts- und Lehrerfahrungen wird erwartet.
Drei Säulen tragen dieses Seminar: Inhaltliche Diskussionen (1) anhand der Seminarliteratur sind die Grundlage für Diskussionen und Aufgaben. Process Writing (2) als Methode, eigene Denk- und Schreibprozesse zu systematisieren und zu überdenken. Präzise zu Schreiben ist eine zentral wichtige Fähigkeit, die hier – wie auch speed reading! – angeleitet wird. Studierende lernen Methoden (3) für das Offenlegen grundgelegter Annahmen und postulierter Wirkungszusammenhänge, um sie dann anhand des vorhandenen Wissens um Bildungs- und Schulreformen selbst anzuwenden und kritisch zu diskutieren. Dazu braucht es:
+ kontinuierliche, sichtbare, substanzielle Beteiligung am LV-Geschehen in den Einheiten, i.e. aktive Mitarbeit durch Redebeiträge, sichtbare Beteiligung an Gruppen-, Paar und Einzelarbeiten
+ reflektive, offene und lernbereite Haltung allen Beteiligten gegenüber |