Bemerkung: |
Verortet im Feld der Curriculum Studies setzt diese Veranstaltung das erste Lesen und inhaltliche Erfassen englischsprachiger Forschungstexte voraus. Bearbeitet und diskutiert werden die Texte kollaborativ.
Schul- und Bildungsreformen im deutschsprachigen Raum sind seit nunmehr 22 Jahren geprägt vom sogenannten PISA-Schock und den zugrundeliegenden Vergleichstabellen der OECD, die Ergebnisse von Schulleistungstests mit zukünftigen Wirtschaftsleistungen von Nationen gleichsetzen. Dem unterliegen eine Reihe Annahmen, die dieses Seminar aufdeckt und hinterfragt, um die Kriterien von Schulqualität zu diskutieren. Dabei werden sowohl Ergebnisse historischer Schulforschung, als auch die vielen Befunde von mehr als 40 Jahren Accountability Schulreformen in den USA gemeinsam gelesen und erarbeitet. Wir werden die englischsprachige Literatur vor- und nachbereiten und auch die deutschsprachigen Texte genau und mit Blick auf Details lesen, um das eigentlich Interessante zu erkennen: Testergebnisse und Schulnoten werden als vermeintliche Indikatoren von Wissen missverstanden und verdrängen andere, gesellschaftlich wertvollere Formen schulischen Wissens. Das Seminar widmet sich konkreten Alternativen zu dieser Verengung und arbeitet in bewusster Abkehr von best practice, Evaluations- oder Implementationsansätzen. Stattdessen geht es in diesem Seminar um die Nachvollziehbarkeit der Geltungsgründe von Argumenten für (und gegen!) Reformen mit Blick auf die Frage, was das öffentliche Schulwesen denn sein soll.
Drei Säulen tragen meine Seminare: Wir lesen und bearbeiten Texte im Seminar, somit ist das sorgfältige Lesen und Verstehen der Inhalte Voraussetzung für jede Art der Beteiligung. Die Seminarinhalte werden durch eine Reihe von Aufgaben konkret, erlebbar und anwendbar gemacht. Und es geht um wissendes, kritisches Denken, das als kollaborativer, gegenseitig wertschätzender Prozess angelegt ist.
|