Kommentar: |
Im Mittelpunkt des Seminars stehen in diesem Semester "Kollektivsymbole in Alltag, Medien und Literatur", das heißt solche bildlichen Formen der Rede, die in allen Medien anzutreffen sind und in Form von Analogierelationen einen gesellschaftlichen Teilbereich zum Medium eines anderen machen.
Ausgangspunkt ist dabei die Beobachtung, dass jede moderne Kultur einen Vorrat an kollektiv verwendeten und kollektiv verstehbaren Symbolen vom Typ ›unser Boot ist voll‹, ›wir sind das Herz Europas‹ oder ›wir alle müssen den Gürtel enger schnallen‹ entwickelt hat und zur Nutzung parat hält. In ihrer Gesamtheit bilden solche Symbole ein eng aufeinander bezogenes System von Anschauungsformen, mittels dessen die in einer Kultur relevanten Diskussionen und Ereignisse kodiert und ebenso alltagsnah wie prägnant formuliert werden können, nicht zuletzt in den Medien, die stets mit Platz oder Zeit haushalten müssen. Ausgehend von Beispielen in Printmedien (Texte und Karikaturen) wird ein Analyseinstrumentarium entwickelt, das dann auch an AV-Material erprobt wird. – Ziel des Seminars ist es damit, einen grundlegenden medialen Mechanismus so zu analysieren, dass sich auch dessen eigene Nutzung erschließt.
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