Kommentar: |
Mit Honoré de Balzac (1799-1850) wird in diesem Hauptseminar einer der größten und zugleich produktivsten Romanautoren der französischen Literaturgeschichte vorgestellt werden. Verbunden werden soll damit zugleich ein Einblick in die Geschichte und Poetik des Romans, der nicht zuletzt dank Balzac im 19. Jahrhundert seinen endgültigen Aufstieg zur führenden Gattung erlebt, sowie in die Epoche des Realismus. Dies soll auch durch die Analyse von ausgewählten Stellen des Avant-propos geschehen, den Balzac 1842 als Einleitung zu seinem immensen Gesamtwerk Comédie humaine verfaßt hat. Im Mittelpunkt des Seminars wird aber die eingehende Lektüre des Romans Le Père Goriot (1835) stehen, der allgemein als bester Zugang zu seinem Werk gilt und mit dem Balzac auch das zentrale Prinzip der wiederkehrenden Personen („personnages réapparaissants“) in seinen Romanzyklus einführt. Voraussetzung für die Teilnahme ist neben dem erfolgreich absolvierten Besuch des literaturwissenschaftlichen Proseminars bereits zu Semesterbeginn eine erste Lektüre des Originaltextes, der im Sinne eines möglichst problemlosen Seminargesprächs von allen Teilnehmerinnen in der „Livre de poche“-Ausgabe (éd. Stephane Vachon, ca. € 3,00) angeschafft werden sollte. Weitere Texte (wie etwa der Avant-propos) werden ebenso wie eine Bibliographie zur Verfügung gestellt.
Als einführende Lektüre (neben der des Père Goriot!) kann das entsprechende von Marc Föcking verfasste Kapitel „Von der Romantik zum Naturalismus“, in: Jürgen Grimm/ Susanne Hartwig (Hg.): Französische Literaturgeschichte, Stuttgart (Metzler) 62014, S. 240-290, bes. S. 273-281 dienen. |