Kommentar: |
Negative bis hasserfüllte Beiträge anderer Personen sind Bestandteil der Alltagserfahrung vieler Nutzer:innen von Onlinekommunikation. Als inzivil gelten solche Beiträge, die anderen Diskursteilnehmenden auf respektlose Art und Weise ihre Legitimität absprechen und sich in abwertender Sprache, Vorurteilen gegenüber anderen sozialen Gruppen und verbaler Aggression ausdrückt. Inzivilität geht häufig mit einer Entmenschlichung und Bedrohung anderer aufgrund von ethnischer Herkunft, Religion oder Gender einher. Aktuelle Studien zeigen, dass Nutzer:innen, die inzivile Beiträge lesen, häufiger dazu neigen sich selbst auch inzivil an öffentlichen Onlinediskursen zu beteiligen. In diesem Zusammenhang gehen Teilnehmende im Rahmen des Seminars der Frage nach, inwiefern Inzivilität als Bedrohung für demokratische Gesellschaften verstanden werden können. Dafür werden neben der Lektüre und Diskussion aktueller Studien auch ein seminarbegleitendes Projekt durchgeführt, bei dem die Teilnehmenden Onlinekommunikation inhaltsanalytisch untersuchen und anschließend statistisch auswerten. Ziel das Seminars ist, dass die Teilnehmenden in der Lage sind, Beschreibungsdimension von Inzivilität zu erarbeiten, in den Kontext der Onlinekommunikation einzuordnen und ihre methodischen Kompetenzen weiterzuentwickeln. |