Gruppe 1 Bernhardt: Die Technisierung mit digitalen Endgeräten und die dazugehörige Software verändert die Lernsituation in Schulen schon seit längerer Zeit. Schulen und Universitäten sind zunehmend mit interaktiven Whiteboards und Tablets ausgestattet. Studierende werden aber immer noch zu wenig auf die technische und fachmethodische Einbindung dieser Geräte und Medien vorbereitet, um sie didaktisch qualifiziert in den Lernumgebungen der Universität oder in den Unterricht zu nutzen. Das Seminar hat deshalb das Ziel, digitale Lernumgebungen, insbesondere die Nutzung von interaktiven Whiteboards, Notebooks, Tablets aber auch von Medien wie Erklär-Videos oder fachspezifischer Software aktiv zu gestalten sowie deren Möglichkeiten und Grenzen zu diskutieren und zu reflektieren.
Literaturhinweise: - Markus Bernhardt/Sven Alexander Neeb: Medienwandel. Digitale Lernumgebungen im Geschichtsunterricht, in: Geschichte lernen 33 (2020) H. 194, S. 2–8. - Anja Neubert: „Ist auf jeden Fall ein geiles Thema!“ – The Simple Club als Herausforderung historischer Nonsensbildung, in: Christian Bunnenberg/Nils Steffen (Hrsg.): Geschichte auf YouTube. Neue Herausforderungen für Geschichtsvermittlung und historische Bildung, Berlin 2019, S. 261–282. - Daniel Bernsen/Ulf Kerber (Hrsg.): Praxishandbuch Historisches Lernen und Medienbildung im digitalen Zeitalter, Bonn 2017.
Gruppe 2 Bernhardt: Das Seminar befasst sich mit dem Verhältnis von Bild und Sprache bzw. von Anschauung und Denken in historischen Lehr-/Lernprozessen. Der Status von Bildern in Lehrwerken und Materialien zum Geschichtsunterricht schwankt zwischen illustrativen und arbeitsunterrichtlichen Funktionen. Einerseits unterstützen Bilder sprachliche Aussagen, andererseits sind sie selbst in Sprache zu transformieren, wenn sie zum Lerngegenstand gemacht Bilder werden sollen. Als Quellengenre ganz eigener Art bedürfen Bilder spezifischer quellenkritischer Verfahren und Interpretationsweisen, die sich von der Analyse von Texten deutlich unterscheiden. Im Schulunterricht und in den Medien korrespondiert mit diesem komplizierten Status ein nahezu sorgloser inhaltlicher und methodischer Umgang mit Bilddarstellungen. Hier wird oft unterstellt, es handele sich bei den ausgewählten Bildern um mehr oder weniger „realistische“ Abbildungen. Das ist jedoch nicht der Fall und birgt große Gefahren zum Beispiel bei der Arbeit mit Schulbüchern.
In dem Seminar sollen an Beispielen der Bildverwendung seit dem 19. Jahrhundert deren Herkunfts-, Produktions-, Distributions- und Rezeptionszusammenhänge erarbeitet werden und Methoden entwickelt und ausprobiert werden, die historisches Lernen mit diesem Medium ermöglichen.
Literaturhinweise: - Christoph Hamann: Fotografien im Geschichtsunterricht. Visual History als didaktisches Konzept, Frankfurt/M. 2019. - Markus Bernhardt: Neue Ideen zur Bildanalyse im Geschichtsunterricht der Mittelstufe, in: geschichte für heute 11 (2018) H. 4, S. 30-46. - Markus Bernhardt: „Sehen kann jeder!“ Zu einem Irrtum der geschichtsdidaktischen Bildinterpretation, in: Klaus Krüger/Karin Kranhold (Hrsg.): Bildung durch Bilder. - Kunstwissenschaftliche Perspektiven für den Deutsch-, Geschichts- und Kunstunterricht, Berlin 2018, S. 209-230.
Gruppe 3: Siefert Jede Erzählgemeinschaft erzählt die eigene Geschichte in einer bestimmten Form, die in der Geschichtskultur verankert ist und identitätsstiftend sein soll. Diese tradierten Erzählungen folgen bestimmten Mustern und sind für unterschiedliche Kulturen einzigartig, werden in Migrationsgesellschaften jedoch zunehmend durchmischt. Im Seminar wird ausgehend vom Erzählen als zentraler Handlung in der Geschichtskultur ein Blick auf typische Erzählungen von Geschichte gerichtet, die mit Erzählungen aus anderen Erzählgemeinschaften verglichen werden sollen.
Literaturhinweise: - Michele Barricelli/Martin Lücke (Hrsg.): Handbuch Praxis des - Geschichtsunterrichts. Schwalbach/Ts. 2017. - Michelle Barricelli: Schüler erzählen Geschichte. Schwalbach/Ts. 2015. - Hans-Jürgen Pandel: Historisches Erzählen. Schwalbach/Ts 2010.
Gruppe 4: Onken Für Schülerinnen und Schüler in der Grundschule wird die Vorstellung wie „es einmal war“ stark von Märchen geprägt. Bei Hänsel und Gretel ist ihnen in der Regel bewusst, dass es fiktive Charaktere sind, aber Könige und Prinzessinnen gab es doch, Hexen und Drachen auch? Im Seminar sollen Fiktion und Fakten bei Märchen bei der Verwendung im Unterricht analysiert werden. Dabei wird es auch notwendig sein die Märchen im historischen Kontext ihrer Entstehung und Sammlung durch vor allem die Gebrüder Grimm in den Blick zu nehmen. Daneben sind weitere fiktionale Gattungen wie Sagen, Mythen und Legenden, die traditionell für sich in Anspruch nehmen, „wahre“ Begebenheiten aus der Vergangenheit zu berichten, zu betrachten. Das Seminar richtet sich vorrangig an Studierende des Lehramtes für Grundschulen.
Literaturhinweis: Oliver Geister: Kleine Pädagogik des Märchens: Begriff – Geschichte – Ideen für Erziehung und Unterricht, Baltmannsweiler 2021.
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