Kommentar: |
Die ‚langen 1960er Jahre‘ sind als eine wichtige Phase der Veränderung im Verhältnis der Geschlechter identifiziert worden. Blieben einerseits tradierte Bilder von Weiblichkeit und Männlichkeit erhalten, kündigte sich andererseits eine mediale ‚Sexwelle‘ an, die ein neues Licht auf Frauen, Männer und Paarbeziehungen warf. Nicht zuletzt die (mediale) Thematisierung von Hormontherapien und Pille hatte einen wichtigen Einfluss auf Körperbilder. In den 1970er Jahren setzte die Neue Frauenbewegung die staatlichen Autoritäten – und den Mann – zunehmend unter Druck: Auch ihre Protestaktionen fanden medialen Widerhall. Unter Einbezug von Forschungsbeiträgen und exemplarischen Beispielen aus der bundesrepublikanischen Medienberichterstattung widmet sich das Seminar zwei aufschlussreichen Jahrzehnten zwischen Kontinuität und Wandel.
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Literatur: |
- Steinbacher, Sybille: Wie der Sex nach Deutschland kam. Der Kampf um Sittlichkeit und Anstand in der frühen Bundesrepublik, München 2011. - Silies, Eva-Maria: Liebe, Lust und Last. Die Pille als weibliche Generationserfahrung in der Bundesrepublik 1960-1980 (Göttinger Studien zur Generationsforschung, Bd. 4), Göttingen 2010. - Zellmer, Elisabeth: Töchter der Revolte? Frauenbewegung und Feminismus der 1970er Jahre in München (Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte, Bd. 85), München 2011. - Laukötter, Anja: Sex - richtig! Körperpolitik und Gefühlserziehung im Kino des 20. Jahrhunderts, Göttingen 2021.
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